Embolie – Ursache, Anzeichen, Diagnose und Behandlung

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Claudia Barredo

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Eine Embolie kann Menschen jeder Altersgruppe treffen und stellt ein gefährliches Krankheitsbild dar. Nahezu jede:r kennt den Herzinfarkt, den Schlaganfall und die Lungenembolie als einige wichtige Beispiele für Todesursachen. Doch was genau ist eigentlich eine Embolie? Welche verschiedenen Embolieformen gibt es? Was sind Ursachen und Symptome? Wie wird eine Embolie behandelt? Und kann ich einer Embolie vorbeugen?

Dieser Artikel dient dazu, etwas Licht in die verschiedenen Embolieformen zu bringen und Ihnen einen Überblick zu vermitteln. Bei weiteren Fragen hilft Ihnen Ihre behandelnde hausärztliche Praxis gerne weiter.

Achtung: Sämtliche Embolieformen sind potentiell lebensbedrohlich und müssen umgehend medizinisch versorgt werden. Zögern Sie daher bei Verdacht auf eine Embolie nicht, schnellstmöglich eine Notaufnahme aufzusuchen.

Inhalt

Embolie – Definition

Unter einer Embolie versteht man den teilweisen oder kompletten Verschluss eines (Blut-)Gefäßes durch einen Embolus. Dieser Embolus kann zum Beispiel aus geronnenem Blut (Thrombus), Fett oder Gas bestehen. Näheres hierzu beschreiben wir weiter unten.

Der Unterschied zwischen einer Embolie und einer Thrombose besteht darin, dass bei einer Thrombose das Gefäß direkt dort verstopft, wo sich der Thrombus gebildet hat. Häufig ist dies im Bein. Löst sich der Thrombus von seinem Entstehungsort, wird vom Blutstrom mitgerissen und verschließt erst an anderer Stelle im Körper ein Blutgefäß, so spricht man von einer Embolie.

Die in der Allgemeinheit bekanntesten Embolieformen sind die Lungenembolie, der Herzinfarkt und der Schlaganfall.

Embolie – Formen

Eine Embolie kann nach zwei unterschiedlichen Systemen eingeteilt werden.

Die erste Einteilung richtet sich nach der Ursache. Eine Embolie kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Wichtig bei allen Formen ist, dass Material ins Blutgefäßsystem gelangt, das dort nicht hingehört und das Gefäß verschließt. Bekannte Beispiele sind die Thrombembolie (durch geronnenes Blut), die Fettembolie, die Fruchtwasserembolie, die Gasembolie (zum Beispiel bei der Taucherkrankheit), die Tumorembolie, die Luftembolie und die septische Embolie.

Die zweite Einteilung erfolgt nach dem Ort der Embolie. Der Gefäßverschluss kann in arteriellen oder in venösen Gefäßen auftreten. Außerdem kann er an nahezu jedem Ort des Körpers passieren, zum Beispiel in der Lunge, im Gehirn und in den Herzkranzgefäßen. Die Lungenembolie, ebenso wie andere Embolien, kann verschiedene Embolieformen als Ursache haben.

Ein Sonderfall ist die paradoxe Embolie. Hier gelangt der Embolus durch eine verbliebene Öffnung in der Herzscheidewand vom venösen ins arterielle Blutsystem. Dadurch kann zum Beispiel eine Beinvenenthrombose nicht nur, wie häufig eine Lungenembolie, sondern zum Beispiel auch einen Schlaganfall verursachen.

In unserem Übersichtsartikel „Durchblutungsstörungen – Ursachen, Symptome und Behandlung“ können Sie sich zu weiteren Arten von Durchblutungsstörungen informieren.

Embolie – Ursachen

Eine Embolie kann verschiedene Ursachen haben. Oft handelt es sich um ein Zusammenkommen mehrerer Risikofaktoren.

Die Thrombembolie ist die bekannteste Art der Embolie in der Allgemeinbevölkerung. Zugrunde liegt meist eine tiefe Beinvenenthrombose. Der Thrombus kann sich aus der Beinvene lösen und mithilfe des Blutkreislaufes zum Beispiel in die Lungenarterien getragen werden. Bekannte Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose sind:

  • Eine Thrombose in der Vorgeschichte
  • Ruhigstellung eines Beines, Bettruhe, langes Sitzen oder Liegen (Hierzu reichen unter Umständen bereits ein Langstreckenflug oder eine lange Zugfahrt, aber auch ein Krankenhausaufenthalt kann zu einer Lungenembolie nach einer OP führen)
  • Starkes Übergewicht
  • Krebserkrankungen
  • Schwangerschaft und Wochenbett
  • Östrogenhaltige Medikamente (zum Beispiel eine Östrogen-Gestagen-Pille oder eine Hormonersatztherapie)
  • Rauchen
  • Bestimmte vererbte Gerinnungsstörungen (Thrombophilie)

Thromben können sich aber auch an jeder anderen Stelle des Körpers bilden. Einige Stellen sind dafür besonders gefährdet. Zum Beispiel bilden sich bei Vorhofflimmern vermehrt Thromben im linken Herzvorhof, die einen Schlaganfall verursachen können.

Andere Embolieformen haben meist spezifischere Ursachen. Eine Fruchtwasserembolie entsteht beispielsweise durch den Eintritt von Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf, meist im Rahmen der Geburt. Bei einer Tumorembolie verlegt Krebsgewebe das Blutgefäß. Bei einer Fettembolie verstopfen Fetttröpfchen das Gefäß.

Thromben können sich aber auch an jeder anderen Stelle des Körpers bilden. Einige Stellen sind dafür besonders gefährdet. Zum Beispiel bilden sich bei Vorhofflimmern vermehrt Thromben im linken Herzvorhof, die einen Schlaganfall verursachen können.

Andere Embolieformen haben meist spezifischere Ursachen. Eine Fruchtwasserembolie entsteht beispielsweise durch den Eintritt von Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf, meist im Rahmen der Geburt. Bei einer Tumorembolie verlegt Krebsgewebe das Blutgefäß. Bei einer Fettembolie verstopfen Fetttröpfchen das Gefäß.

Embolie – Symptome

Die Symptome einer Embolie richten sich nach dem Ort des verschlossenen Gefäßes. Die Art der Embolie, also ob es sich um eine Thrombembolie, Fettembolie, Tumorembolie, etc. handelt, spielt dabei meist eine eher untergeordnete Rolle.

Tritt in der Lunge eine Embolie auf, so äußert sich dies typischerweise durch eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Husten, Bluthusten, Atemnot
  • Atemabhängige Brustschmerzen (häufig stärkerer Schmerz beim Einatmen und schwächerer Schmerz beim Ausatmen)
  • Meist plötzlich einsetzende Kreislaufbeschwerden: Herzklopfen, Übelkeit, Blutdruckabfall, Kollaps (Synkope), Bewusstlosigkeit

Eine Lungenembolie kann sich sehr unterschiedlich äußern. Atemspezifische Beschwerden können unter Umständen sogar vollständig fehlen. Eine periphere Lungenembolie, oder auch „kleine Lungenembolie“, bemerken Sie möglicherweise gar nicht. Bei größeren Embolien oder gar einer beidseitigen Lungenembolie benötigen Sie umgehend eine ärztliche Versorgung.

Der plötzliche, vollständige Verschluss eines arteriellen Gefäßes eines Beines oder Armes führt typischerweise zu folgenden, plötzlich auftretenden Symptomen:

  • Schmerz
  • Blässe und/oder Blaulila-Färbung der Haut
  • Bewegungseinschränkung, Kraftlosigkeit, Lähmung
  • Kribbeln, Taubheit
  • Kältegefühl

Bei der arteriellen Embolie im Bein (oder im Arm) handelt es sich um einen Notfall, der umgehend medizinisch behandelt werden muss. Es drohen der Verlust der Gliedmaße bis hin zum Tod.

Embolie – Behandlung

Die Therapie einer Thrombembolie beinhaltet normalerweise eine medikamentöse Blutverdünnung mittels Heparin oder anderer Medikamente, sowie eine stationäre Überwachung. Diese Medikamente sind zwar meist nicht in der Lage, den Thrombus sofort aufzulösen, verhindern aber, dass sich eine weitere Thrombose bildet, während der Thrombus innerhalb einiger Tage abgebaut wird.

Sind Betroffene in einem kritischen Zustand, so kann eine sogenannte medikamentöse Thrombolyse notwendig sein. Dabei werden stark gerinnungshemmende Medikamente verabreicht, die den Thrombus auflösen sollen. Alternativ kann auch eine Operation notwendig sein. Nach einer durchlittenen Thrombembolie müssen Betroffene normalerweise über einen bestimmten Zeitraum weiterhin Blutverdünner einnehmen. Zudem werden regelmäßige ärztliche Kontrollen empfohlen, da eine Lungenembolie schwerwiegende Spätfolgen haben kann.

Bei anderen Embolieformen können möglicherweise andere Therapien zur Anwendung kommen. Eine symptomatische Embolie muss jedoch meist stationär im Krankenhaus behandelt werden. Je nach Schweregrad können Sie auf einer Normalstation bleiben, oder müssen auf der Intensivstation versorgt werden.

Embolie – Vorbeugung

Die Vorbeugung einer Embolie richtet sich, wie so oft, nach der Ursache.

Allen Embolieformen liegt zugrunde, dass das Vorliegen einer Arteriosklerose die Entstehung einer Embolie begünstigt. Dies kann recht einfach erklärt werden: In einem arteriosklerotisch verengten Gefäß kann leichter ein Fremdkörper stecken bleiben als in einem normal weiten, gesunden Gefäß. Dementsprechend können Sie durch das Vorbeugen einer Arteriosklerose auch einer Embolie vorbeugen. Dies begünstigen Sie unter anderem durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressvermeidung, die Vermeidung von (starkem) Übergewicht und den Rauchverzicht.

Da einer Thrombembolie häufig eine tiefe Beinvenenthrombose zugrunde liegt, können Sie sich bemühen, auch dieser vorzubeugen. Die Vermeidung der oben genannten Arteriosklerose-Risikofaktoren hilft auch hier. Weitere Risikofaktoren, wie Vorhofflimmern, Tumorerkrankungen, höheres Lebensalter oder angeborene Gerinnungsstörungen können Sie selbst allerdings nicht beeinflussen. Falls Sie aufgrund ärztlicher Anordnung regelmäßig blutverdünnende Medikamente einnehmen sollen, so sollten Sie sich bemühen, diese nicht zu vergessen und regelmäßig zu den vorgegebenen Uhrzeiten einzunehmen.

Ebenso können Sie selbst aufmerksam sein, wenn Sie bereits Risikofaktoren einer Thrombose (siehe oben) aufweisen, und weitere, beeinflussbare Risikofaktoren wie Rauchen oder die Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten soweit wie möglich vermeiden. (Selbstverständlich ist Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin hier Ihr:e Hauptansprechpartner:in).

Anderen Embolieformen vorzubeugen ist leider schwierig und durch einen selbst kaum beeinflussbar. Lediglich der Gasembolie im Rahmen der Taucherkrankheit können Taucher:innen vorbeugen, indem sie nach einem tiefen Tauchgang ausreichend langsam und mit Pausen auftauchen.

Da einer Thrombembolie häufig eine tiefe Beinvenenthrombose zugrunde liegt, können Sie sich bemühen, auch dieser vorzubeugen. Die Vermeidung der oben genannten Arteriosklerose-Risikofaktoren hilft auch hier. Weitere Risikofaktoren, wie Vorhofflimmern, Tumorerkrankungen, höheres Lebensalter oder angeborene Gerinnungsstörungen können Sie selbst allerdings nicht beeinflussen. Falls Sie aufgrund ärztlicher Anordnung regelmäßig blutverdünnende Medikamente einnehmen sollen, so sollten Sie sich bemühen, diese nicht zu vergessen und regelmäßig zu den vorgegebenen Uhrzeiten einzunehmen.

Ebenso können Sie selbst aufmerksam sein, wenn Sie bereits Risikofaktoren einer Thrombose (siehe oben) aufweisen, und weitere, beeinflussbare Risikofaktoren wie Rauchen oder die Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten soweit wie möglich vermeiden. (Selbstverständlich ist Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin hier Ihr:e Hauptansprechpartner:in).

Anderen Embolieformen vorzubeugen ist leider schwierig und durch einen selbst kaum beeinflussbar. Lediglich der Gasembolie im Rahmen der Taucherkrankheit können Taucher:innen vorbeugen, indem sie nach einem tiefen Tauchgang ausreichend langsam und mit Pausen auftauchen.

Quellen:

European Heart Jounal: 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism developed in collaboration with the European Respiratory Society (ERS)

AMF Leitlinien: Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie

Universitätsklinikum Würzburg: Thrombose und Embolie

Gesundheit GV: Embolie

Wissen in der Box: Embolie

Bei einer Embolie verstopft ein sogenannter Embolus ein Blutgefäß teilweise oder vollständig, sodass der Blutfluss dahinter zum Erliegen kommt. Ein Embolus kann zum Beispiel aus Blutplättchen oder Fett bestehen.

Nach Ort der Embolie kann man zwischen arterieller und venöser Embolie unterscheiden. Nach Formen gibt es unter anderem die Thrombembolie, die Fettembolie, Luftembolie, Tumorembolie und septische Embolie.

Eine Embolie kann je nach Ursache viele verschiedene Risikofaktoren haben. Dazu gehören Arteriosklerose, Vorhofflimmern, und weitere.

Die Symptome richten sich nach dem betroffenen Organ. Ist die Lunge betroffen, so sind typische Beschwerden Atemnot, Schmerzen und Husten. Bei einem Schlaganfall zeigen sich neurologische Ausfälle.

Eine akute Thrombembolie wird in aller Regel mithilfe von Blutverdünnern, allen voran Heparin, behandelt. Auch eine Thrombolyse oder eine OP sind möglich. Andere Embolieformen benötigen andere Behandlungen.

Die Vorbeugung der Thrombembolie fokussiert sich auf einen möglichst gesunden Lebensstil sowie die Vermeidung von Arteriosklerose. Bei Vorliegen von Risikofaktoren sollte eine ärztliche Beratung angestrebt werden.