Carotisstenose

Carotisstenose – Ursachen, Diagnose und Behandlung

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Claudia Barredo

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Die Carotisstenose betrifft sehr viele Menschen in Deutschland. Ihre Ursache ist meist die Arteriosklerose, deren Folgeerkrankungen weltweit die häufigste Todesursache darstellen. Zu den Folgeerkrankungen gehören – neben der Carotisstenose – der Herzinfarkt, der Schlaganfall, die periphere arterielle Verschlusskrankheit, der Mesenterialinfarkt, und weitere.

Doch obwohl so viele Menschen wissentlich oder unwissentlich von einer Carotisstenose betroffen sind, wissen viele nicht, worum es sich dabei eigentlich handelt. Was verursacht eine verstopfte Halsschlagader für Symptome? Was kann ich tun, wenn meine Halsschlagader verkalkt ist? Und wie kann ich einer Carotisstenose vorbeugen?

Diese und weitere Fragen beantwortet Ihnen dieser Artikel. Bei weiteren Fragen stehen Ihnen Ihre hausärztliche Praxis gerne zur Seite.

Inhalt

Carotisstenose – Definition

Eine Carotisstenose beschreibt die Verkalkung und Einengung der Halsschlagader (Arteria carotis communis, interna oder externa). Ursächlich ist meist eine Arteriosklerose. Diese führt zu Cholesterinablagerungen in der Gefäßwand (arteriosklerotische Plaques), wodurch die Halsschlagader verkalkt und sich ihr Durchmesser verengt. Das Frühstadium wird auch als Carotissklerose bezeichnet. Auf Dauer kann sich das Gefäß so weit verengen, dass die Durchblutung des Gehirns nicht mehr gewährleistet ist, was zu neurologischen Symptomen führen kann. Mitunter löst sich auch ein Teil der arteriosklerotischen Plaque, wird tiefer ins Gehirn gespült und verursacht dort einen Schlaganfall.

Carotisstenose – Ursachen

Die Hauptursache für eine Carotisstenose ist die Arteriosklerose. Bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer Arteriosklerose – und somit auch einer Carotisstenose – sind unter anderem:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Schweres Übergewicht (Adipositas)
  • Fellstoffwechselstörungen (zum Beispiel ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut)
  • Ungesunde Ernährung mit viel Zucker, Fett (insbesondere gesättigten Fettsäuren), Fertigmahlzeiten, Fast Food und wenig Gemüse
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Seltene Ursachen für eine Carotisstenose besonders in jüngeren Jahren sind zum Beispiel chronisch-entzündliche Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden) oder eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung, die unabhängig von anderen Risikofaktoren ist. Einige Risikofaktoren für Arteriosklerose, wie höheres Lebensalter und männliches Geschlecht, sind nicht beeinflussbar.

In unserem Übersichtsartikel „Durchblutungsstörungen – Ursachen, Symptome und Behandlung“ geben wir Ihnen einen tieferen Einblick in das Thema Durchblutungsstörungen.

Carotisstenose – Symptome

Ist die Halsschlagader verengt, so bleibt dies meist lange Zeit symptomlos. Erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn das Gefäß bereits stärker verengt ist, können typische Symptome aufkommen. Hierzu gehören vor allem neurologische Ausfälle wie Schwindel, Sprachstörungen, Sehstörungen, Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen. Diese Symptome entstehen durch kleine, vorübergehende Schlaganfälle (TIA, transitorische ischämische Attacke). Ein typisches Symptom ist die sogenannte Amaurosis fugax, die plötzliche, einseitige Erblindung eines Auges. Diese Symptome sind häufig vorübergehend und bilden sich zurück, sollten aber dennoch als Warnzeichen verstanden werden. Schreitet die Stenose noch weiter voran, kommt es häufig zu einem „richtigen“ Schlaganfall mit allen seinen Folgen.

Bei plötzlichen neurologischen Symptomen wie Lähmungen oder Sehstörungen sollten Sie umgehend die Notrufnummer 112 wählen, da es sich um einen Schlaganfall handeln kann. Dies gilt auch, wenn das Symptom nach einer Weile wieder verschwindet, da ein größerer Schlaganfall folgen kann.

Carotisstenose – Diagnostik

Eine Carotisstenose kann durch Zufall entdeckt werden oder bereits Symptome verursachen, wenn sie entdeckt wird. Der Ultraschall der Halsschlagader gehört in Deutschland nicht zur regulären Vorsorgeleistung der Krankenkassen. Bei bestimmten Vorerkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit (KHK) oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, Schaufensterkrankheit), oder auch beim Vorliegen mehrerer Risikofaktoren kann der behandelnde Arzt oder die Ärztin jedoch empfehlen, die Halsschlagadern vorsorglich zu untersuchen. Dies liegt daran, dass ein Schlaganfall durchaus das allererste Symptom einer bis dahin symptomlosen Carotisstenose sein kann.

Liegen bereits mögliche Symptome einer Carotisstenose (siehe oben) vor, so werden die Halsschlagadern in jedem Fall untersucht.

Die Untersuchung erfolgt per Ultraschall von außen und ist schmerzlos für die Untersuchten. Je nach Erfahrung und Angebot führt dies in der Regel eine hausärztliche, kardiologische oder angiologische Praxis durch. Die Arteria carotis wird mithilfe der Duplex-Sonographie, die unter anderem auf dem Doppler-Prinzip beruht, auf ihren Blutfluss und ihren Durchmesser hin untersucht.

Carotisstenose – Diagnostik

Eine Carotisstenose kann durch Zufall entdeckt werden oder bereits Symptome verursachen, wenn sie entdeckt wird. Der Ultraschall der Halsschlagader gehört in Deutschland nicht zur regulären Vorsorgeleistung der Krankenkassen. Bei bestimmten Vorerkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit (KHK) oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, Schaufensterkrankheit), oder auch beim Vorliegen mehrerer Risikofaktoren kann der behandelnde Arzt oder die Ärztin jedoch empfehlen, die Halsschlagadern vorsorglich zu untersuchen. Dies liegt daran, dass ein Schlaganfall durchaus das allererste Symptom einer bis dahin symptomlosen Carotisstenose sein kann.

Liegen bereits mögliche Symptome einer Carotisstenose (siehe oben) vor, so werden die Halsschlagadern in jedem Fall untersucht.

Die Untersuchung erfolgt per Ultraschall von außen und ist schmerzlos für die Untersuchten. Je nach Erfahrung und Angebot führt dies in der Regel eine hausärztliche, kardiologische oder angiologische Praxis durch. Die Arteria carotis wird mithilfe der Duplex-Sonographie, die unter anderem auf dem Doppler-Prinzip beruht, auf ihren Blutfluss und ihren Durchmesser hin untersucht.

Carotisstenose – Behandlung

Wenn Sie an einer Carotisstenose leiden, mit oder ohne Symptome, so ist der erste Behandlungsschritt, Ihre persönlichen Risikofaktoren für Arteriosklerose zu verringern. Dies fordert Ihnen selbst am meisten ab und erfordert Durchhaltevermögen. Sie können dadurch dazu beitragen, dass die Carotisstenose so wenig wie möglich voranschreitet.

Falls eine Carotis-OP notwendig ist, so gibt es aktuell zwei Möglichkeiten. Die erste ist das Einsetzen eines Stents, also eines Drahtgestells, das das Gefäß offenhält. Das Verfahren ist vergleichbar mit einer Herzkatheteruntersuchung mit Beseitigung von Verengungen der Herzkranzarterien, nur dass hier die Halsgefäße Ziel sind. Die zweite OP-Möglichkeit ist die direkte Eröffnung des Gefäßes und Beseitigung der verengenden Plaque (Carotis-Endarteriektomie). Ob das eine oder andere Verfahren besser für Sie geeignet ist, entscheidet der operierende Arzt oder die Ärztin und berät sie diesbezüglich.

Ob eine chirurgische Behandlung der Carotisstenose empfohlen wird, entscheidet ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin gemäß den aktuellen Leitlinien. Das letzte Wort liegt selbstverständlich bei Ihnen als Betroffenem bzw. Betroffener. Für die Operation ist ein Krankenhausaufenthalt von einigen Tagen notwendig. Direkt nach der Operation verbringt der Patient oder die Patientin eine Nacht auf der Überwachungsstation. Die Wunddrainage wird meist am zweiten Tag nach der Operation entfernt.

Die Lebenserwartung nach einer Carotis-OP hängt von möglichen Komplikationen, Ihren Vorerkrankungen sowie weiteren Risikofaktoren ab und ist individuell sehr unterschiedlich. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kennt Sie am besten und kann Sie diesbezüglich beraten.

Carotisstenose – Vorbeugung

Die Vorbeugung einer Carotisstenose kann mit der Vorbeugung einer Arteriosklerose gleichgesetzt werden. Sie läuft auf die Vermeidung der bekannten Risikofaktoren hinaus. Dies bedeutet:

Der Verzicht auf Nikotin.

Der (weitestgehende) Verzicht auf Alkohol.

Die Vermeidung von starkem Übergewicht oder, wenn nötig, eine Gewichtsreduktion. Dies betrifft nicht ein paar Kilos über dem Idealgewicht bei ansonsten gesunden, sportlichen Menschen, sondern bedeutet einen BMI über 30.

Ausreichend Bewegung im Alltag. Dies muss nicht zwingend sofort eigentlicher Sport sein. Jedoch ist schon viel gewonnen, wenn Sie sich bemühen, Bewegung in Ihren Alltag einzubauen. Nehmen Sie die Treppen anstatt des Aufzugs, den Bus oder sogar das Fahrrad anstelle des Autos.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die regelmäßig Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Fleisch in Maßen und möglichst wenig Fertigmahlzeiten und Fast Food beinhaltet. Auf Ihren Wunsch hin kann Ihre Krankenkasse Sie auch an einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin vermitteln.

Eine optimale Behandlung von Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und eine Fettstoffwechselstörung.

Vermeiden Sie Stress, sofern es Ihnen möglich ist, und achten Sie im Alltag auf ausreichend Gelegenheiten, sich zu beruhigen, abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Bei Bedarf kann Sie Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin, ein:e Therapeut:in, ein Coach oder auch einfach ein:e Freund:in dabei unterstützen.

Quellen:

S3Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extracraniellen Carotisstenose

Gesundheit GV: Carotisstenose 

Uniklinikum Dresden: Verengung der Halsschlagader (Carotisstenose)

Cardio Guide: Carotisstenose

Wissen in der Box: Carotisstenose

Eine Carotisstenose beschreibt die Verengung der Halsschlagader.

Die häufigste Ursache ist die Ablagerung von Plaques in der Gefäßwand durch eine Arteriosklerose. Seltenere Ursachen sind Vaskulitiden oder erblich bedingte Fettstoffwechselstörungen.

Häufig ist die Carotisstenose lange Zeit symptomlos. Im späteren Verlauf kann es zu vorübergehenden neurologischen Ausfällen, oder auch sofort zu einem Schlaganfall kommen.

Bei verstopfter Halsschlagader wird Ihr Arzt Sie beraten, ob eine OP empfohlen wird. Sie selbst können Ihre bestehenden Risikofaktoren für Arteriosklerose so weit wie möglich reduzieren.

Die Vorbeugung fokussiert sich auf die Vermeidung einer Arteriosklerose. Dies beinhaltet einen gesunden Lebensstil mit gesunder Ernährung, Rauchverzicht, Bewegung, Stressvermeidung.