Koronare Herzkrankheit – Symptome, Ursache und Behandlung
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Die Koronare Herzkrankheit, auch KHK genannt, gehört zu den wichtigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch häufigsten Todesursachen in den westlichen Ländern. Die kardiovaskuläre Erkrankung betrifft vor allem Menschen ab dem 65. Lebensjahr und zeigt sich in den meisten Fällen durch ein charakteristischen akuten, anfallsartigen Brustschmerz.
Da eine KHK mit schweren akuten Komplikationen wie einem Herzinfarkt sowie Folgeerkrankungen einhergehen kann, ist eine frühe Diagnose und Behandlung sehr wichtig.
Das Wissen über die charakteristische Symptomatik sowie die Risikofaktoren der Erkrankung ist somit für Sie und Ihren Angehörigen bzw. Ihre Angehörige entscheidend.
Die Koronare Herzkrankheit – Definition
Die Koronare Herzkrankheit (KHK) gehört zu den führenden kardiovaskulären Erkrankungen und somit zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Ländern.
Die KHK Definition umfasst Verengungen der Herzkranzgefäße, die man auch als Koronarsklerose bezeichnet. Durch diese kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Herzmuskelzellen kommen. Die koronare Herzerkrankung wird somit auch als ischämische Herzkrankheit bezeichnet.
Je nachdem wie viele Gefäße von Verengungen (Stenosen) betroffen sind, spricht man von einer koronaren Ein-, Zwei- oder Dreigefäß-Erkrankung.
Die Folge sind charakteristische Brustschmerzen sowie weitere Symptome wie:
- Atemnot
- Übelkeit
- Angstgefühle.
Die Erkrankung betrifft vor allem Menschen ab 65 Jahren. Männer sind etwas häufiger von der Erkrankung betroffen als Frauen.
Koronaren Herzkrankheit – Symptome
Die Symptome der Koronaren Herzkrankheit können individuell sehr unterschiedlich sein. Das Leitsymptom der KHK ist die Angina pectoris.
Darunter versteht man einen anfallsartig auftretenden Schmerz im Bereich der Brust. Dieser kann zusätzlich in den linken Arm, Hals, Unterkiefer, Oberbauch oder auch in den Rücken ausstrahlen. Begleitet werden die Schmerzen meist von einem Unruhe- und Angstgefühl und/oder weiteren Symptomen wie Schwitzen und Übelkeit.
Das Leitsymptom Angina pectoris umfasst:
- Anfallsartige Schmerzen im Bereich der Brust
- Schmerzausstrahlung in den linken Arm, Hals, Unterkiefer, Oberbauch oder Rücken
- Unruhe- und Angstgefühl
- Vegetative Symptomatik wie Schwitzen und Übelkeit
Die KHK kann sich auch direkt in Form eines akuten Herzinfarkts oder eines plötzlichen Herztods äußern.
Zum Anderem sind aber auch asymptomatische Verläufe möglich. Dies tritt vor allem bei älteren Menschen, Frauen und Patient:innen mit Diabetes mellitus auf.
Bemerken Sie bei sich oder Ihrem Angehörigem bzw. Ihrer Angehörigen eine ähnliche Symptomatik zögern Sie nicht sofort einen Arzt aufzusuchen.
In unserem Übersichtsartikel Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Arten, Ursachen und Risikofaktoren im Überblick erhalten Sie einen Einblick in das Thema der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Diagnose der Koronaren Herzkrankheit
Die KHK Diagnostik umfasst neben einem ausführlichem Gespräch (Anamnese), die körperliche Untersuchung sowie weitere bildgebende Verfahren.
Ihr betreuender Arzt oder Ihre betreuende Ärztin wird mit Ihnen zunächst ein ausführliches Gespräch führen, um die Symptomatik zu erfassen. Hierbei wird auch gezielt nach Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefragt.
Anschließend wird eine körperliche Untersuchung erfolgen. Neben der Untersuchung des Herzens wird bei der Untersuchung auch auf Hinweise möglicher weiterer Gefäßveränderungen sowie auf Folgeerkrankungen geachtet.
Ergänzend wird in den meisten Fällen auch eine Laboruntersuchung durchgeführt. Neben einem Blutbild sollten hier auch die Cholesterin- und Fettwerte bestimmt werden. Bei Verdacht auf weitere Erkrankungen oder Folgen einer Herzerkrankung können weitere Laborparameter relevant werden. Ihr behandelnder Arzt bzw. behandelnde Ärztin wird Sie hierüber aufklären. Besteht der dringende Verdacht auf eine KHK wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin nun weitere Diagnostik zur Abklärung einleiten. Dazu gehört vor allem das Ruhe-EKG sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens.
Hier können Störungen der Wandbewegung und andere Zeichen der Unterversorgung des Herzens bereits erste Hinweise auf die Ursachen der Beschwerden geben. Auch alternative Diagnosen, sogenannte Differentialdiagnosen, und Folgeerscheinungen einer KHK wie Rhythmusstörungen des Herzens oder Insuffizienzzeichen können hier erfasst werden.
Weitere Verfahren wie ein Belastungs-EKG, eine Stress-Echokardiographie oder CT-Untersuchung des Herzens können im Verlauf weitere Hinweise auf eine Koronare Herzerkrankung geben.
Eine Herzkatheter-Untersuchung kann am sichersten eine KHK nachweisen. Aufgrund der Risiken dieser Untersuchung wird diese jedoch nur durchgeführt, wenn bei dieser Untersuchung auch gleichzeitig eine Behandlung erfolgt.
Folgende Verfahren können bei Verdacht auf eine Koronare Herzerkrankung Teil der Diagnostik sein:
- Ausführliches Gespräch
- Körperliche Untersuchung
- Blutentnahme
- Ruhe-EKG
- Ultraschalluntersuchung des Herzens (transthorakales Herzechokardiographie)
- Belastungs-EKG (Ergometrie) oder Stress-Echokardiographie
- CT-Untersuchung des Herzens
- Herzkatheter-Untersuchung (Koronarangiographie)
Die Koronare Herzkrankheit und die Ursachen
Ursächlich für die Entstehung der Koronaren Herzkrankheit ist in den meisten Fällen die Atherosklerose. Dies beschreibt die Entstehung von fetthaltigen Plaques an den Gefäßwänden, sodass es im Verlauf der Erkrankung zur Einengung der Arterien kommen kann. Es resultieren Durchblutungsstörungen und damit eine reduzierte Sauerstoffversorgung der Herzmuskelzellen.
Für die Entstehung der Atherosklerose gibt es verschiedene Risikofaktoren.
Dazu gehören vor allem Folgende:
- Übergewicht
- Familiäre Vorbelastung
- Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte
- Diabetes mellitus
- Rauchen
- Bluthochdruck
- Ungesunde Ernährung
Die Koronaren Herzkrankheit – Behandlung
Die Behandlung der Koronaren Herzerkrankung erfolgt sowohl durch eine Reduktion der Angina pectoris-Symptomatik mit entsprechender Medikation als auch durch eine Einstellung der jeweiligen kardialen Risikofaktoren.
Zur Behandlung der Schmerzsymptomatik erfolgt meist eine medikamentöse Therapie.
Hierfür werden vor allem Nitrate in Kombination mit Beta-Blockern oder Calciumantagonisten eingesetzt. Diese senken die Herzfrequenz und wirken gefäßerweiternd.
Während Nitrate und Calciumantagonisten die Gefäße erweitern, schirmen Beta-Blocker das Herz vor den antreibenden Signalen des Sympathikusnervs ab und senken die Herzfrequenz.
Es fehlen vollständig die Gruppen der ACE-Hemmer und der Sartane.
Die Einstellung der kardialen Risikofaktoren erfolgt über nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen. Diese können folgende Maßnahmen umfassen:
Nicht-medikamentöse Maßnahmen
- Gewichtsabnahme
- Rauchverzicht und Alkoholverzicht
- Regelmäßige Bewegung
- Gesunde Ernährung beispielsweise mediterrane Kost mit viel Obst, Gemüse, Nüssen, Saaten und Vollkornprodukten und wenig rotem Fleisch
Medikamentöse Maßnahmen
- Plättchenaggregationshemmer wie ASS
- Einstellung der Blutfettwerte mit einem Statin (Cholesterinsenker)
- Behandlung eines Bluthochdruckes meist mit Beta-Blockern, Calciumantagonisten, ACE-Hemmern und/oder Diuretika
- Behandlung eines Diabetes mellitus
Bei weiterhin bestehender Symptomatik oder ausgeprägten Verengungen der Gefäße kann auch eine interventionelle Therapie erfolgen. Hierbei wird das betroffene Gefäß aufgedehnt und ein Stent eingelegt. Dies erfolgt im Rahmen einer Herzkatheter-Untersuchung.
Sind mehrere Gefäße betroffen, kann auch eine Bypass-Operation erfolgen. Hierbei wird operativ eine neue Blutversorgung des Herzmuskels geschaffen.
Die Komplikationen der Koronaren Herzerkrankung
Die wichtigsten Komplikationen der KHK umfassen den akuten Herzinfarkt und den plötzlichen Herztod. Es ist auch möglich, dass eine Koronare Herzerkrankung zuvor ohne Symptome einherging und sich erstmalig durch eine Komplikation manifestiert.
Das Risiko für einen Herzinfarkt bei Vorliegen einer Angina pectoris Symptomatik liegt bei ungefähr 25 Prozent innerhalb der nächsten 5 Jahre. Mit einer zuverlässigen Medikamenteneinnahme und einem gesunden Lebensstil kann dieses Risiko deutlich gesenkt werden.
Des Weiteren können sich auf der Grundlage der Koronaren Herzerkrankung auch Folgeerkrankungen entwickeln. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise die Entstehung eines Vorhofflimmerns oder eine chronische Herzinsuffizienz.
Die Lebenserwartung bei Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung kann bei Entwicklung von Komplikationen oder Folgeerkrankungen je nach Ausprägung deutlich reduziert sein.
Die Vorbeugung der Koronaren Herzerkrankung
Das Risiko eine Koronare Herzerkrankung zu entwickeln kann durch einen gesunden Lebensstil reduziert werden. Auch ein Fortschreiten bei bereits vorliegender KHK kann durch Reduktion von Risikofaktoren verhindert werden.
Zu den wichtigsten Verhaltensweisen gehören:
- Reduktion von Alkohol- und Nikotinkonsum
- Reduktion von Übergewicht
- Ausreichende und regelmäßige Bewegung
- Ausgewogene und gesunde Ernährung
Unterstützen Sie sich in der Familie und in Ihrem Freundeskreis gegenseitig um einen gesunden Lebensstil zu etablieren. So können Sie gemeinsam das Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln stark reduzieren.
Auch das Wahrnehmen der regelmäßigen Check-up Untersuchungen bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin können hierbei wichtig sein. Risikofaktoren zur Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen können so frühzeitig erfasst und bei Bedarf medikamentös behandelt werden.
Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin berät Sie bei Fragen zur Risikoreduktion von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In unseren weiteren Artikeln dieser Reihe erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Herz-Kreislauferkrankungen:
Wissen in der Box: Koronare Herzkrankheit
Unter der Koronaren Herzkrankheit versteht man eine Verengung der Herzkranzgefäße. Dies kann zu einer Minderversorgung der Muskelzellen führen.
Die Koronare Herzkrankheit zeigt sich durch eine Angina pectoris Symptomatik mit anfallsartigen, akutem Brustschmerz.
Die Diagnosestellung einer Koronare Herzkrankheit erfolgt über eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und weitere bildgebende Diagnostik.
Ursächlich für die Entstehung einer KHK sind fetthaltige Plaques an den Gefäßwänden der Herzkranzgefäße. Diese führen zu einer Verengung der Gefäße und werden als Koronarsklerose bezeichnet.
Die Beschwerden der KHK werden medikamentös behandelt. Bei Bedarf kann eine Bypass- oder Stent-Therapie erfolgen. Des Weiteren erfolgt eine Einstellung der Risikofaktoren.
Die KHK kann zu einem akuten Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod führen. Als Folgeerkrankungen können sich Herzrhythmusstörungen oder eine chronische Herzinsuffizienz ausbilden.
Durch eine Anpassung des Lebensstils kann einer KHK vorgebeugt werden. Dazu gehören beispielsweise Gewichtsreduktion, Nikotinverzicht, Bewegung und gesunde Ernährung.