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Magenkrebs – Ursachen, Symptome und Behandlung

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Finja Berresheim

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Jährlich versterben ungefähr 9.000 Menschen in Deutschland an Magenkrebs. Die Ursachen sind vielfältig und bedingen knapp 16.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Symptome sind dabei meist sehr unspezifisch, sodass die Erkrankung häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. In vielen Fällen liegt dann bereits eine Ausbreitung in andere Organe vor, welches die Therapiemöglichkeiten stark einschränkt. 

Die Sensibilisierung für die entsprechenden Risikofaktoren sowie Frühsymptome ist somit für Sie und Ihre Angehörigen entscheidend. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind Ihre Heilungschancen.

Inhalt

Was ist Magenkrebs?

Unter Magenkrebs versteht man bösartige Gewebeneubildungen im Bereich des Magens. Besonders häufig sind die Tumoren im unteren Bereich des Magens am Übergang zum Zwölffingerdarm lokalisiert. 

Magenkrebs-Erkrankungen betreffen vor allem Männer und Frauen ab 50 Jahren, wobei Männer insgesamt deutlich häufiger erkranken. Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose einer Magenkrebs-Erkrankung liegt bei 70 bis 75 Jahren

Insgesamt erhalten ungefähr 16.000 Menschen pro Jahr in Deutschland die Diagnose einer  Magenkrebs-Erkrankung. In den letzten Jahrzehnten zeigen sich die Erkrankungszahlen jedoch deutlich rückläufig.

Welche Ursachen und Risikofaktoren können zu Magenkrebs führen?

Die Entwicklung einer Magenkrebs-Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Hierbei spielt vor allem die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter-pylori eine entscheidende Rolle. Bei bis zu 90 Prozent der Magenkrebs-Erkrankungen findet sich eine Infektion mit dem Bakterium. Eine Besiedlung des Magens mit Helicobacter-pylori Bakterien kann sich durch langanhaltende Gastritis-Symptome wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl oder auch Mundgeruch zeigen. Sie kann aber auch vollkommen symptomlos sein.

Aber auch Ernährungsfaktoren wie stark geräucherte und gesalzene Speisen können das Risiko für die Entwicklung eines Magentumors erhöhen. Obst und Gemüse sowie Vitamin C können hingegen vor einer Magenkrebs-Erkrankung schützen und die Wahrscheinlichkeit einer Entstehung senken. 

Möchten Sie sich und Ihre Familie vor Magenkrebs schützen, unterstützen Sie sich gegenseitig bei einer gesunden Ernährung. Gemeinsames Kochen macht nicht nur Spaß sondern beugt durch gesunde Lebensmittel vielen Erkrankungen vor. Eine gesunde Ernährung schützt Sie und Ihre Familie und sorgt für Vitalität und Leistungsfähigkeit

Bei Fragen können Sie sich auch von Ihrem behandelnden Arzt beraten lassen. 

Des Weiteren spielen genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung einer Magenkrebs-Erkrankung. Haben Sie nahe Verwandte mit einer Magenkrebs-Erkrankung, haben Sie ebenfalls ein erhöhtes Risiko einen Tumor zu entwickeln. 

Auch bestimmte Tumorsyndrome wie das Lynch-Syndrom oder die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) sowie Mutationen gehen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der Tumorentwicklung einher.

Liegen in Ihrer Verwandtschaft genetische Risikofaktoren vor, besprechen Sie Ihre Sorgen und Bedenken mit Ihrer behandelnden Ärztin. Gegebenenfalls können dann entsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. 

Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Helicobacter-pylori Infektionen
  • Gesalzene und geräucherte Speisen
  • Magenkrebs-Erkrankung bei Verwandten 1. Grades
  • Genetische Tumorsyndrome (z.B. Lynch-Syndrom und FAP)
  • Genetische Mutationen

In unserem Übersichtsartikel zu den Krebsarten können Sie sich einen Überblick über die Diagnose Krebs verschaffen und sich zu den verschiedenen Krebserkrankungen informieren.

Magenkrebs Symptome – Welche Anzeichen treten auf?

Die Anzeichen einer Magenkrebs-Erkrankung sind oft sehr diskret und treten häufig erst in einem späten Stadium auf. Aufgrund dessen wird die Diagnose des Magenkarzinoms meist erst spät gestellt. 

Zu den wichtigsten Magenkrebs Symptomen gehören: 

  • Gewichtsabnahme 
  • Abneigung gegenüber Fleisch 
  • Übelkeit und Erbrechen 
  • Druckgefühl im Oberbauch 
  • Reduzierte Belastbarkeit 
  • Fieber 
  • Nachtschweiß

Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es zudem möglich sein, einen Tumor im Oberbauch zu ertasten. Gelegentlich kommt es dann auch zur Bildung von Bauchwasser sowie Vergrößerungen der Lymphknoten vor allem im Bereich der Schlüsselbeine. Auch eine akute Blutung des Magens kann ein erstes Symptom einer Magenkrebserkrankung sein. 

Aufgrund der unspezifischen oder auch fehlenden Frühsymptome wird ein Magenkarzinom meist erst spät diagnostiziert. Liegt bereits eine Streuung des Krebses in andere Teile des Körpers vor, ist die Heilungschance leider meist schlecht. 

Eine frühe Diagnose ist bei Magenkrebs somit von entscheidender Bedeutung und kann die Prognose und die Überlebenschance durch eine schnelle Therapie deutlich verbessern. 

Haben Sie bei sich oder Ihren Angehörigen den Verdacht auf eine Magenkrebs-Erkrankung zögern Sie nicht Ihre behandelnde Ärztin darauf anzusprechen. Gegebenenfalls können dann frühzeitig weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden. 

Wie wird Magenkrebs diagnostiziert?

Bei Verdacht auf eine Magenkrebs-Erkrankung sollten Sie Ihre Hausärztin aufsuchen. Diese wird zunächst ausführlich Ihre Beschwerden und Risikofaktoren erfragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. 

Ihre Ärztin wird anschließend weitere notwendige Untersuchungen einleiten oder Sie zu einem ausgebildetem Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen, in die Gastroenterologie, überweisen. 

Die entscheidende Untersuchung zur Diagnose einer Magenkrebs-Erkrankung bietet dann die Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt. Hierbei wird durch den Mund ein Schlauch über die Speiseröhre in den Magen und Zwölffingerdarm eingeführt. 

Am Ende des Schlauches befindet sich eine Kamera mit einer Lichtquelle, sodass es dem Untersucher ermöglich wird, den Magen von innen zu begutachten. Von auffälligen Schleimhautarealen können gleichzeitig kleine Proben entnommen werden. Dies ist entscheidend, da durch die anschließende pathologische Untersuchung veränderte Zellen ausgeschlossen oder gesichert werden können. 

Eine Magenspiegelung dauert nur ca. 15 min und erfolgt lediglich unter einer leichten Sedierung und Betäubung des Rachens, sodass Sie von der Untersuchung kaum etwas mitbekommen. 

Bei gesicherter Magenkrebs-Erkrankung kann zudem die Ausdehnung des Magentumors abgeschätzt werden. Hierbei spielt vor allem die Endosonographie eine wichtige Rolle. Für diese spezielle Ultraschalluntersuchung wird ein Schlauch durch den Mund eingeführt an dessen Ende eine Ultraschallsonde sitzt. Hiermit ist eine Abschätzung der Größe und Lage des Tumors möglich. 

Zudem ist die Suche nach Magenkrebs Metastasen in anderen Organen durch weitere bildgebende Methoden von großer Bedeutung. Dies ist entscheidend, um die anschließende Therapie der Erkrankung zu planen. 

Zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren zur Metastasensuche gehören unter anderem: 

  • Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) des Bauches 
  • Computertomographie (CT) des Bauches und des Beckens
  • Computertomographie (CT) des Thorax

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der Magenkrebs-Erkrankung richtet sich nach der Ausbreitung des Tumors und wird von Ärzten verschiedenster Fachrichtungen in einer Tumorkonferenz beschlossen. 

Bei lokal begrenzten Tumoren ist die chirurgische Resektion die erfolgreichste Therapiemöglichkeit. Hierbei wird eine vollständige Entfernung des Tumors angestrebt. 

Je nach Ausdehnung des Tumorgewebes ist bei der Magenkrebs-OP eine vollständige Entfernung oder Teilentfernung des Magens notwendig. 

Bei bereits weiter fortgeschrittenen Tumoren kann auch zunächst eine Chemotherapie durchgeführt werden. Dabei kann sich der Tumor verkleinern, sodass anschließend eine chirurgische Entfernung vorgenommen werden kann. 

Im Anschluss an die chirurgische Resektion des Magentumors kann ebenfalls eine Chemotherapie empfohlen werden. 

Liegen bereits Metastasen in anderen Organen vor ist meist das Endstadium der Magenkrebs-Erkrankung erreicht. Eine chirurgische Entfernung ist dann leider nicht mehr möglich. Hier kann nur noch eine Chemotherapie die Lebensqualität und Lebensdauer verbessern.

Wie ist die Prognose eines Magentumors?

Die Prognose einer Magenkrebs-Erkrankung ist aufgrund einer meist späten Diagnose häufig schlecht. Trotz chirurgischer Entfernung des Magenkrebses besteht bei einem fortgeschrittenen Tumor eine 5-Jahresüberlebenschance von nur ungefähr 45 Prozent

Die 5-Jahresüberlebensraten bei Patienten im Frühstadium der Erkrankung liegen hingegen bei bis zu 90 Prozent

Eine frühe Magenkrebs Diagnose und Resektion im gesunden Gewebe ist somit entscheidend für eine erfolgreiche Therapie und gute Langzeitprognose

Haben Sie oder Ihre Angehörigen genetische Risikofaktoren oder bemerken Symptome, welche auf eine Magenkrebserkrankung hindeuten können, zögern Sie nicht Ihre Sorgen mit Ihrem Arzt zu besprechen. Denn ein frühzeitiges Erkennen verbessert die Heilungschancen enorm.

Wie kann ich einer Magenkrebs-Erkrankung vorbeugen? 

Für die Vorbeugung einer Magenkrebs-Erkrankung spielt vor allem die Ernährung eine wichtige Rolle. 

Gesalzene und geräucherte Speisen sollten Sie nur in einem geringen Umfang zu sich nehmen. Obst und Gemüse sowie Vitamin C-haltigen Lebensmitteln können hingegen präventiv wirken. Eine gesunde und ausgewogene Nahrungsauswahl ist somit für Sie und Ihre Angehörigen ein wichtiger Baustein für eine gesunde Lebensweise und Prävention zahlreicher Erkrankungen. 

Des Weiteren ist die Behandlung einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori eine wichtige Maßnahme zur Reduktion von Magentumoren. Wird bei Ihnen eine solche Infektion festgestellt, achten Sie auf die korrekte und regelmäßige Einnahme der von Ihrem Arzt verordneten Medikamente. 

Haben Sie oder Ihre Angehörige eine genetische Vorbelastung können auch Magenspiegelungen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung sinnvoll sein. Diese Untersuchungen können ähnlich wie bei der Darmkrebsvorsorge prophylaktisch durchgeführt werden um Gewebeveränderungen frühzeitig zu erkennen. Ihre behandelnde Ärztin kann sie zu den möglichen Krebsvorsorgeuntersuchungen beraten. 

Quellen: 

  • Herold, G. (2016). Herold Innere Medizin 2018.
  • Hahn, J. M. (2010). Checkliste Innere Medizin. Georg Thieme Verlag.