Abnehmen bei Adipositas – Hier finden Sie Unterstützung
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Eine der größten gesundheitlichen Bedrohungen von westlichen Ländern stellt das Überangebot an Nahrungsmitteln dar. Viele Menschen sind heutzutage einfach zu dick. Übergewicht und Adipositas stellen ein großes Risiko für zahlreiche unterschiedliche Folgeerkrankungen dar. Mit steigendem Körperfettanteil sinkt die Lebenserwartung der Betroffenen. Deshalb ist unabhängig vom Adipositas Grad der wichtigste Bestandteil jeder Behandlung von Adipositas das Abnehmen, also eine gesunde Reduktion des Körpergewichts.
Allerdings fällt den meisten Betroffenen das Abnehmen bei Adipositas schwer. Wir erklären Ihnen, welche Ernährungsweise bei einer Adipositas Diät helfen kann und wo Sie Unterstützung bei der Gewichtsreduktion bekommen.
Positive Effekte durch Gewichtsverlust von adipösen Menschen
Krankhaftes Übergewicht stellt einen Risikofaktor für viele verschiedene Folgeerkrankungen dar. Je höher der Adipositas Grad, desto höher ist das Risiko unter anderem für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkproblemen und Krebs.
Ärzt:innen empfehlen als wichtigsten Bestandteil jeder Adipositas Therapie deshalb die Gewichtsabnahme. Wenn Sie es schaffen, Gewicht abzunehmen, passiert in Ihrem Körper Einiges:
- Die Belastung auf Knochen und Gelenke nimmt ab, wodurch das Arthrose-Risiko sinkt. Außerdem leiden Sie seltener unter Rückenschmerzen.
- Der Schlaf wird besser. Stark Übergewichtige bekommen nachts oft schlechter Luft. Mit einer Normalisierung des Körpergewichts entwickeln Sie also auch wieder eine gute Schlafqualität.
- Ein Verlust von Körperfettmasse geht mit geringeren Blutfettwerten Dadurch bilden sich weniger Ablagerungen in den Gefäßen. Wenn Sie Gewicht abnehmen, senken Sie also langfristig das Risiko für Durchblutungsstörungen, dazu zählen insbesondere Herzinfarkte und Schlaganfälle.
- Wenn Sie aufgrund des Übergewichts einen Diabetes Typ II entwickelt haben, kann es sein, dass dieser sich durch die Gewichtsabnahme verbessert. So benötigen Sie weniger Medikamente oder Insulin. Bei manchen Betroffenen normalisieren sich die Blutzuckerwerte sogar so weit, dass sie gar keine Diabetes-Medikamente mehr einnehmen müssen.
- Gleiches gilt für den Blutdruck: Oft verschreiben Ärzt:innen bei Übergewicht Blutdrucksenker. Es kann sein, dass Sie die tägliche Dosis bei einer Gewichtsabnahme reduzieren oder das Medikament sogar weglassen können.
- Das Krebsrisiko (vor allem Darmkrebs, Brustkrebs) sinkt.
Insgesamt steigt mit jedem abgenommenen Kilogramm die Lebenserwartung. Das Abnehmen, so schwer es auch fällt, lohnt sich. Die meisten Betroffenen schaffen es nicht allein. Heutzutage gibt es jedoch viele verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. Wir empfehlen Ihnen: Informieren Sie sich über die richtige Ernährung und Bewegung bei Adipositas. Und: Bleiben Sie dran!
Weitere Informationen zur Adipositas-Erkrankung:
Informationen über gesunde Ernährung bei Übergewicht
Der größte Fehler bei Betroffenen mit Adipositas ist häufig, dass sie zu schnell zu viel Gewicht verlieren wollen. Die sogenannte Null-Diät oder Crash-Diät, die bei Adipositas immer wieder angepriesen wird, ist absolut kontraproduktiv. Meist nehmen Sie zwar schnell ab, aber durch die extreme Kalorienreduktion arbeitet der Stoffwechsel langsamer. So kommt es zum berühmten Jo-Jo-Effekt. Mit solchen Diäten nehmen Sie langfristig eher sogar an Gewicht zu.
Ein Ernährungsplan bei Adipositas kann beim Abnehmen helfen. Die wichtigsten Punkte beim Erstellen eines Ernährungsplans sind:
- Reduzierte Kalorienmenge: Zum Abnehmen wird die Reduktion der täglichen Kalorienzufuhr empfohlen, wobei der Kalorienbedarf von Mensch zu Mensch variieren kann. Durch eine professionelle Ernährungsberatung können Sie herausfinden, wie Ihr individueller Grundumsatz aussieht und mit welcher Kalorienzufuhr Sie am besten abnehmen können. Vermeiden Sie in jedem Fall eine zu geringe Kalorienaufnahme, da diese die in den meisten Fällen zum Jo-Jo-Effekt führt.
- Richtige Nährstoffverteilung: Sie sollten täglich mindestens 50 Gramm Eiweiß zu sich nehmen. Es sättigt gut und ist unter anderem für die Muskeln und das Immunsystem lebenswichtig. Kohlenhydrate, also Brot, Nudeln oder Reis, dürfen Sie essen, aber am besten in der Vollkornvariante und nur als kleine Beilage. Kartoffeln als sehr gesunde Kohlenhydrate sind ebenfalls in kleinen Mengen und möglichst unverarbeitet erlaubt. Wichtig ist, dass Sie die tägliche Fettzufuhr einschränken. Nutzen Sie beim Kochen gesunde pflanzliche Fette und meiden Sie tierische Fette aus Butter, Wurst und Speck.
- Wasser, Wasser, Wasser: Viel Trinken ist das A und O beim Abnehmen. Sie sollten täglich mindestens 2,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Bei Nierenerkrankungen oder Herzinsuffizienz sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt.
- Abwechslung: Der Tisch sollte bunt und vielfältig gedeckt Probieren Sie neue Gemüse- und Obstsorten, verschiedene Zubereitungsarten und Beilagenkombinationen. Es muss nicht immer der grüne Salat sein. Abwechslungsreiche Rezepte für die Ernährung bei Adipositas finden Sie zum Beispiel online bei EatSmarter, beim NDR-Ratgeber oder in speziellen Kochbüchern.
Finden Sie für sich heraus, was Ihnen schmeckt und womit Sie langfristig abnehmen. Wenn Sie Ihre Ernährung bei Adipositas dauerhaft umstellen, haben Sie die besten Erfolge.
So klappt das Abnehmen bei Adipositas
Wenn Sie sich an die Ernährungs-Richtlinien halten, haben Sie schon einen großen Schritt geschafft. Ärzt:innen empfehlen weiterhin regelmäßige körperliche Aktivität. Sie sollten mit einem leichten Ausdauertraining beginnen. Schon tägliches zügiges Spazierengehen kann dabei ein Anfang sein. Mit Bewegung erhöhen Sie Ihren Kalorienumsatz und das Abnehmen fällt leichter. Außerdem verbessern Sie Ihr Herz-Kreislauf-System und senken das Risiko für Folgeerkrankungen.
Der dritte wichtige Bestandteil der Adipositas-Therapie sind (Selbsthilfe-) Gruppen. Suchen Sie sich Gleichgesinnte und bekämpfen Sie die Adipositas gemeinsam. So können Sie zum Beispiel Erfahrungen oder Rezepte teilen, aber auch gegenseitig motivieren, Sorgen und Probleme besprechen und überwinden. Gleichgesinnte und Selbsthilfegruppen finden Sie zum Beispiel in einem Adipositas Forum.
Unterstützungsangebote zum Abnehmen bei Adipositas
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wo und wie intensiv Sie beim Abnehmen Hilfe bekommen können. Wenn Sie gerne kochen und sich die Ernährungsumstellung zuhause zutrauen, empfehlen wir die Erstellung eines Ernährungsplanes mit Hilfe einer professionellen Ernährungsberatung. So haben Sie eine gute Basis für den Anfang. Die Kosten für die Ernährungsberatung werden manchmal von der Krankenkasse übernommen. Informieren Sie sich vor der Teilnahme an der Beratung bei Ihrer Krankenkasse und fragen Sie nach Adressen in Ihrer Nähe.
Weitere Optionen, die Ihnen beim Abnehmen helfen können, sind spezielle Kur– oder Reha-Möglichkeiten in einer Klinik für Adipositas. Hier werden Sie rund um die Uhr betreut und machen Ihre ersten Schritte zum langfristigen Abnehmen gemeinsam mit verschiedenen Spezialist:innen. So erlernen Sie die Grundlagen der richtigen Ernährungstherapie bei Adipositas und welche Sportart für Sie die richtige ist. Außerdem treffen Sie hier Gleichgesinnte.
Gewichtsreduzierende Operationsmethoden
Wenn die Gewichtsreduktion mit Ernährungsumstellung, Bewegung und eventuell sogar Medikamenten nicht erfolgreich ist, kann eine Adipositas-Operation in Betracht gezogen werden. Dabei müssen Vorteile und Risiken abgewogen werden.
Für die Operation sollten Sie sich an ein spezialisiertes Adipositas Zentrum wenden. Die Ärzt:innen dort haben viel Erfahrung und besprechen mit Ihnen die unterschiedlichen Operationsmethoden.
Quellen:
Buch: Gerd Herold. Innere Medizin (2020); Herold Verlag Köln
Deutsches Ärzteblatt: Nur Hürden statt Hilfe für Adipöse
Deutsches Ärzteblatt: Grüne Mittelmeerkost lindert metabolisches Syndrom in randomisierter Studie