Bauchspeicheldrüsenkrebs – Symptome und Behandlung

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Claudia Barredo

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Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist in Deutschland die dritthäufigste Krebserkrankung des Verdauungstraktes. Pro Jahr erkranken etwa 14.000 Menschen neu daran. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist seit langem eine der gefürchtetsten Krebsarten, obwohl er nicht so bekannt ist wie zum Beispiel Lungen- oder Darmkrebs. Nicht selten hören Betroffene und Angehörige bei der Diagnosestellung zum ersten Mal von dieser Krebsart.

Dieser Artikel hat daher das Ziel, Sie über den Bauchspeicheldrüsenkrebs, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten zu informieren. Bei weiteren Fragen zu dieser Thematik hilft Ihnen Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin gerne weiter.

Inhalt

Die Definition von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine Drüse des Verdauungstraktes. Sie sondert Verdauungsenzyme in den Speisebrei Zwölffingerdarm ab, der sich kurz hinter dem Magen befindet. Zusätzlich produziert sie unter anderem die Hormone Insulin und Glukagon zur Regulation des Blutzuckerspiegels. Es handelt sich um dasselbe Organ, das im Rahmen eines Diabetes mellitus erkrankt.

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs, oder auch Pankreaskarzinom genannt, ist eine Krebserkrankung dieser Verdauungsdrüse. Das Pankreas wird von Medizinern und Medizinerinnen in Kopf, Körper und Schwanz unterteilt. Entsprechend erfolgt die Unterteilung der Pankreaskrebsarten. Am häufigsten befindet sich der Krebs am Pankreaskopf, direkt am Zwölffingerdarm. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig daran. Wie die meisten Krebsarten tritt der Pankreaskrebs vor allem im höheren Alter auf.

Die Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Das Pankreaskarzinom ist eine der gefährlichsten und tückischsten Krebserkrankungen. Der Grund hierfür ist, dass es kaum bis keine Frühsymptome gibt. Symptome, die auf einen Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen können, äußern sich erst im fortgeschrittenen bis späten Stadium der Krankheit, manchmal sogar erst im Bauchspeicheldrüsenkrebs Endstadium.

Mögliche Anzeichen können sein:

  • Eine Gelbfärbung des Augenweiß (Skleren) oder, im späteren Verlauf, der Haut
  • Müdigkeit, Schwächegefühl
  • Appetitverlust und/oder ungewollter Gewichtsverlust
  • Oberbauchschmerzen, oder auch Rückenschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Übelkeit, Erbrechen

Da die meisten Anzeichen sehr unspezifisch sind, ist für Laien schwer erkennbar, ob es sich um eine ernste Ursache handelt oder nicht. Suchen Sie daher bei Zweifeln immer Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin auf. Besonders eine Gelbfärbung des Augenweiß sollte unverzüglich durch einen Arzt oder eine Ärztin abgeklärt werden.

Im späten Stadium des Bauchspeicheldrüsenkrebses sind die Symptome etwas anders. Meist kommt es zu starken Bauch- und Rückenschmerzen, sowie ernsten Darmstörungen. Weitere Symptome finden Sie im Abschnitt Endstadium eines Bauchspeicheldrüsenkarzinoms.

In unserem Übersichtsartikel zu den Krebsarten können Sie sich einen Überblick über die Diagnose Krebs verschaffen und sich zu den verschiedenen Krebserkrankungen informieren.

Die Behandlung eines Pankreaskarzinoms

Die einzige Methode, den Bauchspeicheldrüsenkrebs möglicherweise zu heilen, ist die operative Entfernung des Tumors. Die Art der Operation hängt vom genauen Ort des Krebses ab. Dabei werden, außer des Tumors selbst, weitere umgebende Teile des Verdauungstraktes entfernt.

Nach der Operation erfolgt in der Regel eine Chemotherapie. Bestimmte Krankheiten können hier ein Hindernis darstellen. Dazu zählen zum Beispiel eine schwere Herz-, Nieren- oder Leberschwäche. Ob eine Chemotherapie dennoch in Frage kommt, entscheidet der behandelnde Arzt bzw. die Ärztin gemeinsam mit einer Gruppe von Expert:innen. Selbstverständlich in Rücksprache mit dem oder der Betroffenen.

Die Palliativtherapie

Die palliative Therapie eines Bauchspeicheldrüsenkarzinoms konzentriert sich nicht auf die Heilung des Krebses, sondern auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Sie kommt bei Krebserkrankungen optimalerweise schon früh zum Einsatz, begleitend zu heilenden Behandlungen. Im Bauchspeicheldrüsenkrebs Endstadium, wenn keine Heilung mehr möglich ist, bildet die palliative Therapie die alleinige Behandlungsmöglichkeit. Sie beinhaltet zum Beispiel eine angemessene Schmerztherapie, Ernährungsberatung, Strahlentherapie bei Metastasen sowie, wenn nötig, chirurgische Eingriffe im Bauchraum.

Nicht zu vernachlässigen sind die psychischen Auswirkungen der Diagnose. Sei es bei der ersten Mitteilung oder erst im späteren Verlauf der Krankheit: Eine solche Nachricht reißt Betroffene schlagartig aus dem Leben. Es kann zu akuten Belastungsreaktionen kommen oder auch zu Panikattacken oder einer Depression.

Die Psychoonkologie

Aus diesem Grund bildet die Psychoonkologie eine wichtige Säule in der Behandlung. Darunter versteht man die psychologische Betreuung von Krebspatient:innen. Selbstverständlich gibt es auch Betroffene, die dies nicht wünschen oder brauchen, was völlig in Ordnung ist.

Sowohl als Betroffene:r als auch als Angehörige:r sollten Sie jedoch nicht zögern, ein entlastendes Gespräch mit einer Psychologin oder einem Psychologen wahrzunehmen, wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen helfen könnte.

Die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Prinzipiell gilt: Je früher das Pankreaskarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Leider ist die Erkennung in frühen Stadien sehr schwierig, da Symptome kaum bis gar nicht ausgeprägt und zudem unspezifisch sind. Aus diesem Grund sind die meisten Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, was die Heilungschancen leider sehr gering macht. Die Lebenserwartung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist individuell sehr unterschiedlich, beträgt jedoch selten mehr als einige Jahre.

Die einzige Möglichkeit, den Bauchspeicheldrüsenkrebs zu bekämpfen, ist daher die Vorbeugung. Dies gestaltet sich leider ebenfalls als schwierig, da keine ursächlichen Faktoren bekannt sind. Es gibt allerdings einige Risikofaktoren, die vermieden werden können. Dazu gehören:

  • Rauchen
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Starkes Übergewicht (Adipositas)
  • Diabetes mellitus Typ 2 (früher auch Altersdiabetes genannt) über viele Jahre
  • Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis): Die effektivste Vorbeugung der chronischen Pankreatitis ist der Alkoholverzicht.

Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährungsweise, körperlicher Bewegung und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol ist daher auch beim Pankreaskarzinom vorbeugend sinnvoll. Leider kann das Risiko dadurch jedoch nur begrenzt gesenkt werden.

Falls in Ihrer Familie bei mehreren Verwandten ein Bauchspeicheldrüsenkrebs aufgetreten ist, sollten Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Es ist möglich, dass eine höhere erbliche Veranlagung vorliegt, die genauer abgeklärt werden sollte.

Das Endstadium eines Bauchspeicheldrüsenkarzinoms

Die Behandlung des Bauchspeicheldrüsenkrebses im Endstadium

Im Endstadium stehen unter anderem folgende Beschwerden häufig im Vordergrund und sind Ziel der Behandlung:

  • Schmerzen: Die Schmerzen stehen für Betroffene häufig im Vordergrund. Ein Schmerzmediziner oder eine Schmerzmedizinerin kann diese behandeln. Bei unbeherrschbaren Schmerzen im Endstadium besteht außerdem die Möglichkeit, die entsprechenden Nervengeflechte auszuschalten. Ziel aller Palliativmediziner und -medizinerinnen ist, die Schmerzfreiheit ihrer Patienten und Patientinnen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen.
  • Juckreiz: Durch die Anhäufung von Abbausubstanzen kommt es häufig zu einem Juckreiz am ganzen Körper. Dieser wird von Betroffenen als sehr quälend empfunden, kann jedoch durch Medikamente oder durch eine operative Offenhaltung des Gallengangs gelindert werden.
  • Ernährung: Die Nahrungsaufnahme ist für Betroffene im Endstadium meist schwierig und mit starken Schmerzen und/oder Übelkeit verbunden. Hören Sie in dem Fall auf Ihre Bedürfnisse. Kleine, häufigere Mahlzeiten sind meist besser verträglich. Angehörige sollten versuchen, Betroffene nicht zum Essen zu drängen. Dies verursacht in aller Regel nur zusätzlichen Stress für alle Beteiligten. Wenn die Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist, kann operativ eine Ernährungssonde in den Darm eingebracht werden.
  • Symptome weiterer Metastasen, zum Beispiel im Gehirn oder im Knochen: Durch eine Bestrahlung kann versucht werden, diese Metastasen zu verkleinern, sodass die Beschwerden abnehmen.
  • Darmverschluss bzw. Darmverengung durch den Tumor oder Metastasen: Je nach Art und Ort des Verschlusses gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.
  • Psychologische/seelsorgerische/spirituelle Begleitung: Dies richtet sich selbstverständlich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen. Auch Angehörige können in der Regel bei Belastung um ein Gespräch bitten oder sich zu weiteren Möglichkeiten beraten lassen.

Das Lebensende bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Das Bauchspeicheldrüsenkarzinom ist eine der gefürchtetsten Krebsarten. Dies liegt zum einen an der schlechten Heilungsaussicht, zum anderen jedoch auch an häufig vorkommenden, starken Schmerzen im Endstadium. Die Schmerzen entstehen zumeist dadurch, dass der Krebs durch seine Lage häufig in die Nervengeflechte des Bauchraumes einwächst. Das Ziel der Palliativmedizin ist, den Betroffenen im Endstadium ihrer Erkrankung Schmerzen und Ängste zu nehmen und ihnen ein friedliches Lebensende ihren Wünschen entsprechend zu ermöglichen, unabhängig davon, wie lange dies dauert.

Vielen Betroffenen kommt früher oder später die Frage, ob die Behandlung im häuslichen Umfeld fortgesetzt wird oder ob ein Umzug in ein Hospiz eine bessere Möglichkeit ist. Diese Entscheidung ist sehr individuell und hängt auch von den Umständen zu Hause ab. Es muss geklärt werden, ob Angehörige den bzw. die Erkrankte:n versorgen können oder ob möglicherweise ein ambulanter Pflegedienst notwendig ist.

Häufig bieten Palliativmediziner und -medizinerinnen auf Anfrage hin auch Hausbesuche an. Während der Sterbephase von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebses wird, wie bei allen Erkrankungen, sichergestellt, dass möglichst alle Bedürfnisse der Betroffenen erfüllt werden. Auf Wunsch hin können auch in einem Hospiz Seelsorge oder spirituelle Rituale jeder Glaubensrichtung ermöglicht werden. Selbstverständlich werden Familienangehörige und Freunde mit einbezogen.

Weitere interessante Artikel zu den verschiedenen Krebsarten für Sie im Überblick:

Quellen:

Deutsches Krebsforschungszentrum: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Selbsthilfegruppe Pankreaskarzinom: Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Wissen in der Box: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Dabei handelt es sich um eine Drüse, die Verdauungsenzyme in den Darm abgibt.

Das Pankreaskarzinom bleibt meist sehr lange asymptomatisch. Im späten Verlauf können unter anderem Müdigkeit, Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Gelbsucht auftreten.

Die Heilbehandlung besteht aus der operativen Entfernung und einer Chemotherapie. Im palliativen Ansatz stehen die Schmerztherapie und die Linderung von weiteren Beschwerden im Vordergrund.

In den allermeisten Fällen ist der Krebs bei Diagnosestellung bereits weit fortgeschritten. Daher sind die Heilungschancen im Allgemeinen leider eher schlecht.

Die Palliativbehandlung lindert körperliche und seelische Leiden und erfüllt sämtliche zusätzlichen Bedürfnisse. Schmerzen und weitere Beschwerden werden so gering wie möglich gehalten.

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