Mekuladegeneration

Altersbedingte Makuladegeneration – Symptome und Therapie

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Claudia Barredo

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Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache bei Menschen über 65 Jahren in Deutschland. Allein in der Bundesrepublik leiden aktuell rund viereinhalb Millionen Menschen an einer AMD.

Fast jeder Mensch kennt im Laufe seines Lebens mindestens eine Person in seinem Freundes-, Verwandten- oder Bekanntenkreis, die von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen ist. Doch nur wenigen ist wirklich klar, was der sperrige Begriff tatsächlich bedeutet. Die AMD ist eine sehr verbreitete Augenerkrankung mit unterschiedlichen Formen und Prognosen. Umso wichtiger ist es für Betroffene und deren Angehörige zu wissen, wie sich die Krankheit äußert und was sich dahinter verbirgt.

Dieser Artikel dient dazu, Sie über die altersbedingte Makuladegeneration zu informieren und Ihnen einen Überblick über Krankheitsformen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu geben.

Inhalt

Definition der altersbedingten Makuladegeneration

Die Makula bezeichnet den Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges. Sie wird auch „Gelber Fleck“ oder „Macula lutea“ genannt. Die Makula besteht, ebenso wie die umliegende Netzhaut, aus Sehzellen. Das, was wir direkt fokussieren und was sich genau in der Mitte unseres Blickfeldes befindet, wird von der Makula vom Auge an unser Gehirn weitergeleitet.

Als „Degeneration“ bezeichnet man die Umwandlung oder Rückbildung von Körpergewebe, sodass die entsprechenden Zellen ihre Funktion nicht mehr richtig ausüben können. Bei der Augenkrankheit AMD ist hierbei die Makula betroffen. Wichtig für die Behandlung und Prognose ist, dass sich zugrundegegangene Sehzellen nicht erneuern können.

Kurzgefasst beschreibt die altersbedingte Makuladegeneration den Abbau von Sehzellen, die sich an dieser Stelle des schärfsten Sehens im Auge befinden. Häufig sind beide Augen von der Krankheit betroffen.

Eine Übersicht zu den häufigsten Augenkrankheiten im Alter sowie ihren Symptomen und Ursachen finden Sie in unserem Übersichtartikel zu Augenkrankheiten im Alter.

Erkennungsmerkmale einer Makuladegeneration

Im frühen Stadium verläuft die altersbedingte Makuladegeneration symptomlos. Betroffene haben in der Regel keine Beschwerden und die Erkrankung wird höchstens als Zufallsbefund beim Augenarzt bemerkt. Dieses Stadium kann mehrere Jahre bis Jahrzehnte bestehen bleiben. Betroffene haben währenddessen keinerlei Einschränkungen durch die Erkrankung in ihrem Alltag.

Im fortgeschrittenen Stadium hat die Makuladegeneration hingegen sehr charakteristische Symptome. Ursachen sind ausschließlich die von der Erkrankung betroffenen Sehzellen, die das zentrale Blickfeld abbilden. Die Degeneration ist also streng auf diesen bestimmten Bereich des Auges begrenzt. Betroffene leiden an einer voranschreitenden Sehverschlechterung im zentralen Blickfeld, die sich zunächst als Verschwommensehen äußert. Im späteren Verlauf ist ein gräulicher oder schwarzer Fleck ein typisches AMD Symptom.

Erkrankte können beispielsweise mit der Zeit immer schlechter lesen, fernsehen oder schreiben. Dabei ist das restliche Gesichtsfeld nicht betroffen. Es kann also durchaus an den Rändern des Gesichtsfeldes etwas gesehen werden. 

Wenn Erkrankte sich aber darauf konzentrieren scharf zu sehen, verschwindet es hinter einem grauen Schatten in der Mitte des Sichtfeldes oder kann nur noch verschwommen gesehen werden. Diese Sehverschlechterung kann, je nach Form, langsam oder schnell voranschreiten, wobei sich der graue Fleck immer weiter ausbreitet. Im Endstadium gelten Erkrankte vor dem Gesetz als blind, auch wenn sie an den Gesichtsfeldrändern noch etwas sehen können.

Bis zum Spätstadium mit Beinahe-Erblindung entwickeln sich jedoch nur etwa zehn bis fünfzehn Prozent der altersbedingten Makulagenerationen. Bei vielen Betroffenen bleibt die Krankheit im Frühstadium bestehen und verschlimmert sich bis zu dessen Ableben nicht weiter.

Besonders bei der schnell voranschreitenden, feuchten Makuladegeneration können außerdem Wahrnehmungsstörungen von Gegenständen in der Umwelt auftreten. Bei der langsam voranschreitenden, trockenen Makuladegeneration ist dies zwar seltener, kann jedoch ebenfalls vorkommen. Die Gegenstände können zum Beispiel als größer, kleiner oder weiter entfernt wahrgenommen werden, als sie eigentlich sind.

Formen der Makuladegeneration

Es gibt zwei Formen der AMD. 

Trockene Makuladegeneration (nicht-exsudative AMD)

Diese ist mit 80 Prozent die häufigere Form der beiden. Sie schreitet recht langsam voran. Eine reine, trockene Makuladegeneration entwickelt sich häufig nicht bis zur Erblindung. Stattdessen behalten Betroffene einen Teil ihres Sehvermögens. 

Feuchte Makuladegeneration (exsudative AMD)

Diesevschreitet hingegen rasch voran und kann in der Erblindung enden. Die meisten feuchten Makuladegenerationen entwickeln sich aus einer bereits vorhandenen trockenen AMD heraus.

Bei beiden Formen der Makuladegeneration kann es zu einer Komplikation kommen, der sogenannten subretinalen Blutung

Die subretinale Blutung bezeichnet eine Blutung direkt unterhalb der Netzhaut. Sie geht mit einem schlagartigen Sehverlust des betroffenen Auges einher. 

Sollten Sie oder ein Angehöriger mit AMD ein solches Symptom bemerken, so ist unverzüglich der Notruf 112 anzurufen. 

Im Zusammenhang wird das sogenannte Makulaödem gebracht. Hierbei handelt es sich jedoch um ein eigenständiges Krankheitsbild, bei dem sich Flüssigkeit im Bereich des Gelben Fleckes ansammelt. Zwar kann eine bestehende AMD die Entstehung eines Makulaödems begünstigen.  Ebenso kann ein Makulaödem jedoch durch Diabetes mellitus, einen Verschluss der kleinen Augenvenen oder auch durch Augenverletzungen entstehen. Die Symptome sind ähnlich wie bei der AMD. Wenn das Makulaödem nicht eine Folge des Diabetes mellitus ist, besteht eine gute Heilungsaussicht.

Behandlung der AMD

Bislang ist für die altersbedingte Makuladegeneration keine heilende Therapie bekannt. Die bisherigen Maßnahmen zielen auf den Erhalt der vorhandenen Sehschärfe ab. Sprechen Sie mit Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt über die individuellen Therapieoptionen.

Das Wichtigste ist eine angemessene, realistische Aufklärung über die Erkrankung durch die behandelnde Augenärztin oder den behandelnden Augenarzt. Mit Ihrem Einverständnis können auch Ehe- oder Lebenspartner:innen, Geschwister oder Kinder durch den Arzt oder die Ärztin informiert werden. Besonders bei fortgeschrittener AMD-Erkrankung kann Wohnraumanpassung sinnvoll sein, um trotz Sehverschlechterung selbständig zu bleiben.

Was können Sie tun?

  • Mittels sogenannter Amsler-Karten können Sie selbst das Voranschreiten Ihrer Makuladegeneration überprüfen. 
  • Seh- und Lesehilfen, wie Lupen oder Lesebrillen können helfen, Sehschwächen auszugleichen. 
  • Falls Sie rauchen, so ist eine Rauchentwöhnung eine der wichtigsten Therapiemethoden, um das Voranschreiten zu verlangsamen. 
  • Leiden Sie an weiteren Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, so ist eine gute Therapie dieser Erkrankungen ebenfalls maßgeblich für den Verlauf der AMD. 
  • Mitunter kann die Einnahme bestimmter Mikronährstoffe und Antioxidantien den Verlauf der Erkrankung verbessern. Lassen Sie sich von einer erfahrenen Augenärztin beraten, bevor Sie mit der Einnahme neuer Nahrungsergänzungsmittel beginnen.

In bestimmten Situationen werden durch die Augenärztin Medikamente in den Augapfel gespritzt. Ihre Augenärztin wird Sie darüber informieren, ob und wann dies für Sie sinnvoll sein könnte. 

Im Moment werden operative Behandlungsansätze erprobt. Diese werden bisher jedoch noch nicht angewendet.

Die altersbedingte Makuladegeneration ist für viele Menschen eine einschneidende Diagnose. Auch, wenn die meisten Erkrankten im Laufe ihres Lebens nicht erblinden werden: Die Vorstellung macht jedem dennoch große Angst. 

Umso wichtiger ist ein vertrauter Mensch, mit dem Sie über die Nachricht sprechen können. Das kann der Ehe- oder Lebenspartner, Eltern, Geschwister, Kinder oder auch Freunde oder Nachbarn sein. Informieren Sie sich gemeinsam frühzeitig über Möglichkeiten, mit denen Sie sich den Alltag erleichtern können. Auch die Telefonseelsorge kann ein geeigneter Ansprechpartner sein, um Sorgen und Ängsten Raum zu geben.

Risikofaktoren für die altersbedingte Makuladegeneration

Bisher gibt es einige sichere und einige mögliche Risikofaktoren für die AMD. Sichere Risikofaktoren für eine AMD sind:

  • Ein höheres Lebensalter. Die meisten Menschen, die an einer Makuladegeneration erkranken, sind älter als 60 Jahre.
  • Nikotinkonsum. Die beste Vorbeugung einer Makuladegeneration ist bislang der Rauchstopp.
  • Familiäre Vorbelastung. Wenn nahe Verwandte von Ihnen an einer AMD leiden, so besteht ein etwas erhöhtes Risiko.

Mögliche Risikofaktoren für eine AMD sind:

  • Umwelteinflüsse, wie beispielsweise eine langjährige, starke Sonneneinstrahlung.
  • Allgemeinerkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck.

Auch wenn Sie nicht alle Risikofaktoren beeinflussen können, können Sie durch einen gesunden Lebensstil auch die Gesundheit Ihrer Augen stärken. Dazu gehört eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Trinken und mäßiger Verzehr von Fleisch. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ein erfülltes Sozialleben trägt sowohl physisch als auch psychisch zum Wohlbefinden bei.

Quellen:

PRO RETINA Deutschland e. V.: Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD)

Mooci: Makulaödem

Wissen in der Box: Altersbedingte Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration beschreibt den Abbau von Sehzellen, die sich an der Stelle des schärfsten Sehens im Auge befinden.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Sehverschlechterung im zentralen Blickfeld. Zunächst sieht man verschwommen, im weiteren Verlauf ist ein gräulicher oder schwarzes Fleck ein typisches Symptom.

Es gibt zwei Formen: die trockene und die feuchte Makuladegeneration.

Bisher gibt es für die altersbedingte Makuladegeneration keine heilende Therapie. Die bisherigen Maßnahmen zielen auf den Erhalt der vorhandenen Sehschärfe ab.

Ein höheres Lebensalter, Nikotinkonsum, familiäre Vorbelastung, Umwelteinflüsse sowie Allgemeinerkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck.