Die demographischen Veränderungen in unserer Gesellschaft sowie die veränderten Lebensgewohnheiten beeinflussen das Krankheitsgeschehen, welches heutzutage stark von chronischen Erkrankungen geprägt ist.
Wie wertvoll unsere Gesundheit ist, wissen wir leider häufig erst zu schätzen, wenn wir krank werden. Doch wollen wir nicht alle möglichst lange gesund unseren Alltag bewältigen können? Viele der sogenannten Volkskrankrankheiten, wie beispielsweise Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 oder Arteriosklerose, sind nicht angeboren, sondern brechen erst im Laufe des Lebens aus. Sie werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
Eine ungesunde Lebensweise, falsche Ernährung sowie mangelnde Bewegung gehören zu den häufigsten Ursachen vermeidbarer Krankheiten. Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Probleme mit dem Gewicht – unser Körper verrät uns viel über unsere Gesundheit, in dem er uns Warnsignale sendet. Aus diesem Grund lohnt es sich, genau hinzusehen und die Anzeichen ernst zu nehmen. Hier setzt die Prävention an. Sowohl zu Beginn, bei der Verhinderung der Erkrankung, als auch am Ende, wenn es um die Minimierung von Folgeschäden geht. Jeder und jede von uns kann dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit zu fördern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen spielen hierbei eine wichtige Rolle.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Präventionsarten und -maßnahmen und erklären, warum Prävention so wichtig ist.
Präventive Maßnahmen lassen sich je nach Phase der Erkrankung der primären, der sekundären, der tertiären Prävention oder der quartären Prävention zuordnen.
Bei der primären Prävention geht es darum, Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen. Primäre Präventionsmaßnahmen umfassen die Aufklärung über gesundheitlich beeinträchtigende Verhaltensweisen sowie die Verringerung von Risikofaktoren, mit dem Ziel, die Häufigkeit von Neuerkrankungen zu senken. Die Maßnahmen reichen von ausreichender körperlicher Aktivität, über Änderung der Essgewohnheiten bis hin zur Stressbewältigung. Die Primärprävention richtet sich an gesunde Menschen.
Die sekundäre Prävention setzt dann an, wenn eine Erkrankung im Frühstadium bereits vorliegt. Diese soll so früh wie möglich erkannt werden, am besten bevor die Beschwerden auftreten. Sollten Beschwerden bereits vorliegen, ist es wichtig dafür zu sorgen, dass sich der Verlauf der Krankheit nicht verschlimmert.
Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, gilt es durch tertiäre Präventionsmaßnahmen die Krankheitsfolgen zu mildern und Komplikationen zu verhindern. Beispielsweise könnten bei Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, bestimmte Trainingsmaßnahmen angewandt werden, um die Störungen der Bewegung oder der Sprache zu verbessern. Das regelmäßige Messen des Blutzuckers bei Diabetiker:innen gehört auch dazu. Die Gesundheit soll, soweit möglich, wieder hergestellt werden.
Von quartärer Prävention spricht man, wenn es um die Vermeidung gesundheitlicher Schäden durch Übervorsorge geht. Es gibt medizinische Maßnahmen, die den Patientinnen und Patienten mehr schaden als nutzen – diese gilt es hier zu erkennen und sinnvolle Alternativen anzubieten. Ein Beispiel wäre hier die Einnahme von Medikamenten, die ein hohes Risiko von Wechselwirkungen haben.
Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG), welches im Jahr 2015 in Kraft trat, verbessert die Grundlagen für die Zusammenarbeit von Sozialversicherungsträgern, Ländern und Kommunen in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung. Es soll lebensstilbedingte Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Adipositas eindämmen und die Menschen zu einer gesunden Lebensweise bringen. Dabei gilt es, die Umgebung, in der wir leben, soll so zu gestalten, dass sie die Gesundheit unterstützt. Auch die betriebliche Gesundheitsförderung ist Teil dieses Leifadens.
Präventionsangebote der Krankenkassen sollen die Versicherten motivieren, etwas für ihre Gesunderhaltung zu tun. Der Fokus liegt auf dem Erwerb neuen Wissens, welches nach Ende der Maßnahmen selbstständig angewendet werden kann. Es werden in der Regel Präventionskurse aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressmanagement sowie Suchtmittelkonsum angeboten, wobei das Angebot je nach Krankenkasse unterschiedlich ist. Die Kurse sind von der zentralen Prüfstelle für Prävention zertifiziert.
Möchten Sie an einem Kurs teilnehmen, können Sie in der örtlichen Filiale Ihrer Krankenkasse einen Gutschein für den gewählten Kurs erhalten. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Ihren Präventionskurs anteilig oder vollständig. Ein Kurs dauert in der Regel 8 bis 12 Wochen. Am Ende bekommen Sie häufig eine Zusammenfassung des Kursinhaltes, um zu Hause jederzeit üben zu können.
Unabhängig von den bereits existierenden Erkrankungen und der zugrunde liegenden Pflegebedürftigkeit, sind gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen in jedem Alter nützlich. Prävention in der Pflege bedeutet, gesundheitlichen Problemen bei pflegebedürftigen Personen und pflegenden Angehörigen vorzubeugen.
In unserem Artikel „Präventive Pflege“ geben wir Ihnen einen Überblick über die Gesundheitsförderung in der Pflege, stellen die Arten präventiver Pflege vor und erläutern, wie man einer Pflegebedürftigkeit vorbeugen kann.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention: Definition der Präventionsmedizin
Bundesgesundheitsministerium: Präventionsgesetz
Stiftung Gesundheitswissen: Bevor die Krankheit gewinnt
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Prävention und Krankheitsprävention
Prävention ist ein Oberbegriff für alle Maßnahmen, die dazu dienen, Krankheiten zu vermeiden, das Risiko dafür zu verhindern oder ihren Verlauf zu verzögern.
Prävention meint die Vorbeugung von Erkrankungen. Gesundheitsförderung ist darauf ausgerichtet, die gesundheitlichen Ressourcen der Menschen zu stärken.
Die Primärprävention soll dabei helfen, die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten zu verhindern.
Die Sekundärprävention soll dabei helfen, Krankheiten, die noch keine Beschwerden verursachen, rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Tertiärprävention soll bei bereits vorhandenen Krankheiten verhindern, dass es zu einer Verschlimmerung kommt.
Hier geht es um die Vermeidung gesundheitlicher Schäden durch Übervorsorge.
Die Verhaltensprävention richtet sich an den einzelnen Menschen und sein individuelles Gesundheitsverhalten, während die Verhältnisprävention Veränderungen der Lebensbedingungen anstrebt.
Die Krankenkassen bieten Präventionskurse aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressmanagement sowie Suchtmittelkonsum an.
Hinweise & Fußnoten:
*Die Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch erfolgt unter der Voraussetzung eines entsprechenden Bedarfs und der Notwendigkeit im Einzelfall. Die Beurteilung des individuellen Bedarfs und der Notwendigkeit erfolgt durch die Pflegekasse gemäß den gesetzlichen Bestimmungen (§ 40 Abs. 2 SGB XI). Ein Anspruch besteht nur, wenn die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.
Die wichtigsten Informationen zu den Pflegegraden:
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