Enkopresis (Stuhlinkontinenz) bei Kindern: Formen, Ursachen & Behandlung

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Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort

Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit

Inhaltsverzeichnis

Kinder durchlaufen ab der Geburt einen Reifeprozess, der sich über viele Jahre erstreckt. Mit der Zeit erlangt der Nachwuchs immer mehr Kontrolle über die Körperfunktionen und damit auch über die Blase sowie den Darm.[1] Die überwiegende Anzahl der Kinder kann die Darmentleerung im Alter von etwa vier Jahren kontrollieren, damit sind sie umgangssprachlich „sauber“.[2] Setzen ältere Kinder über einen gewissen Zeitraum und mit einer festgesetzten Häufigkeit dort Stuhl ab, wo er nicht hingehört, kann das auf eine Enkopresis hindeuten.

Wir erklären Ihnen, wie Mediziner eine Enkopresis bei Kindern definieren und welche Ursachen das Einkoten hat. Außerdem informieren wir Sie über mögliche Behandlungsansätze.

Was ist Enkopresis bei Kindern?

Den Begriff „Enkopresis“ auch als „Einkoten“ oder „Stuhlinkontinenz“ bezeichnet, nutzen Mediziner, wenn Kinder, ab einem Alter von vier Lebensjahren, Stuhl an Stellen absetzen, die dafür nicht vorgesehen sind – organische Ursachen liegen in dem Fall nicht vor.[1] Mit nicht dafür vorgesehenen Stellen meinen Ärzte beispielsweise die Kleidung, der Nachwuchs kotet sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes ein, oder den Boden. Eine Enkopresis bezieht sich auf die willkürliche, also absichtliche, und die unwillkürliche Ausscheidung.2 So gibt es durchaus Kinder, die sich aus freien Stücken dazu entscheiden, ihr „Geschäft“ auf den Boden zu machen.

 

Die Darmkontrolle ist an einen Entwicklungsprozess geknüpft

Bis Kinder sauber sind, dauert es mehrere Jahre. Der Grund dafür ist, dass die Sauberkeitsentwicklung an einen Reifeprozess geknüpft ist – Kinder erwerben innerhalb der ersten zwei bis vier Lebensjahre die Fähigkeit, Ausscheidungen zu kontrollieren. Säuglinge geben unwillkürlich Urin und Kot ab, Kleinkinder können nach erfolgtem Reifeprozess gezielt die Toilette aufsuchen, um die Blase und den Darm zu entleeren. Interessant ist, dass die meisten Kinder zunächst die Kontrolle über ihren Darm und dann erst über die Blase erlangen. Das liegt daran, dass die Entleerung des Darms seltener erfolgt und dass das von einem vollen Enddarm ausgelöste Druckgefühl ein deutliches Signal setzt. Damit Kinder ihren Darm erfolgreich entleeren können, müssen jedoch die anatomischen Gegebenheiten intakt und die Steuerung mit Blick auf das Nervensystem ausgereift sein.[2] Bei einer Enkopresis liegen jedoch keine organischen Defekte oder Krankheiten vor, die eine Stuhlinkontinenz bei Kindern erklären.[3] Das ist für Eltern sehr erleichternd, da sie sich oft große Sorgen machen, warum ihr Kind im augenscheinlichen Vergleich zu anderen Kindern noch Probleme mit der Darmkontrolle hat.

Enkopresis-Formen im Überblick

Im klinischen Alltag begegnen Medizinern verschiedene Formen von Enkopresis bei Kindern.

Dazu zählen:

  • Primäre Enkopresis: Diese Form kann bei Ihrem Kind vorliegen, wenn es über vier Jahre alt ist und den Stuhlgang noch nie beherrscht hat. Ihrem Nachwuchs ist es also bisher nicht gelungen, die Kontrolle über die Darmausscheidung sicher und konsequent umzusetzen.[1]
  • Sekundäre Enkopresis: War Ihr Nachwuchs in der Vergangenheit bereits „sauber“ und das über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, kotet danach jedoch wieder ein, spricht das für eine sekundäre Enkopresis.6

Zusätzlich zu den zwei Formen unterscheiden Mediziner verschiedene Subformen. So können Kinder eine Enkopresis mit und ohne Verstopfung, mit oder ohne psychische Störungen und mit oder ohne Enuresis (Bettnässen) aufweisen.

Gut zu wissen: Eltern vieler Kinder haben bereits Erfahrungen mit dem Bettnässen während der Nacht. Das Einkoten tritt jedoch überwiegend während des Tages und nur selten in der Nacht auf.

Enkopresis-Symptome: So kann sich das Einkoten bemerkbar machen

Kinder mit Enkopresis koten sich meist nicht einfach „nur“ ein, sondern haben Begleiterscheinungen, die Eltern auffallen können. So liegt häufig eine Obstipation, also eine Verstopfung, bei Kindern vor. Anzeichen dafür sind, dass Ihr Kind nur selten sein „großes Geschäft“ erledigt und der Stuhl hart und trocken ist – oft bilden sich kleine Klümpchen. Im Falle einer Verstopfung kann nicht nur die Darmausscheidung Schmerzen bei Ihrem Kind auslösen, womöglich bestehen auch Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit.[1] Ein Drittel aller kleinen Patienten kotet und nässt sich gleichzeitig ein. Der Grund dafür kann sein, dass der angesammelte Kot Druck auf die Blase ausübt und so die Blasenfunktion einschränkt.2 Kinder können aber auch regelmäßig einen völlig normal geformten Stuhl ausscheiden, also nicht unter Verstopfung leiden, und trotzdem eine Enkopresis haben. Neben Auffälligkeiten rund um die Darmentleerung können Eltern psychische Probleme bemerken. So haben Kinder mit Enkopresis nicht selten Ängste, Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen, hyperaktive Verhaltensweisen, Probleme mit der Koordinationsfähigkeit oder eine herabgesetzte Frustrationstoleranz.7

Wie viele Kinder leiden unter Enkopresis (Einkoten)?

Die Enkopresis im Kindesalter betrifft Jungen 3- bis viermal häufiger als Mädchen. Erhebungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit vom Einkoten mit Zunahme des Lebensalters abnimmt, wie folgende Tabelle zeigt.

Lebensalter des Kindes

Häufigkeit vom Einkoten

4 Jahre

2-3 %

7 Jahre

1,5 – 3 %

8 bis 10 Jahre

1,5 %

13 Jahre

1 %

16 Jahre und älter

Selten

Tabelle 1: Häufigkeit vom Einkoten. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Was ist Einkoten (Enkopresis)? » Einkoten (Enkopresis) » Kinderkrankheiten, Kinder- und Jugendgesundheit » Startseite » Kinderaerzte-im-Netz, EnuEnkoKHWS1314.pdf (uniklinik-freiburg.de)

Wenn Sie sich die Altersgruppe „8-10 Jahre“ und darüber ansehen, stellen Sie fest, dass die Anzahl betroffener Kinder mit zunehmendem Alter abnimmt. Bitte denken Sie daran, dass jedes Kind sein eigenes Entwicklungstempo hat und dass es in der Kindheit Störfaktoren geben kann, die auch die kontrollierte Ausscheidung von Stuhl verzögern.

Enkopresis (Einkoten): diese Ursachen gibt es

Eine Enkopresis ist ein sogenanntes multifaktorielles Geschehen – hier spielen also viele Faktoren eine Rolle. Experten geben an, dass eine genetische Veranlagung vorhanden sein kann. Außerdem kann die Störung als Überlaufinkontinenz in Erscheinung treten. Dabei halten Kinder den Stuhl sehr lange zurück, irgendwann klappt das physiologisch nicht mehr, es kommt zum Einkoten. Grund für die Zurückhaltung ist oft die Furcht vor schmerzhaften Stuhlgängen – Kinder haben hier durch eine Verstopfung negative Erfahrungen gemacht und versuchen die Toilettengänge nun zu vermeiden.

Außerdem werden folgende Ursachen thematisiert:

  • Emotionale Konflikte und Krisen in der Familie, beispielsweise ausgelöst durch eine Rivalität zwischen Geschwistern oder durch eine gestörte Beziehung zu den Eltern.
  • Starke Veränderungen im Umfeld des Kindes, beispielsweise durch den Tod eines Familienmitglieds, einem Wohnortwechsel oder durch die Scheidung der Eltern.
  • Traumatische Erlebnisse, ausgelöst durch Misshandlung, Verwahrlosung oder sexuellen Missbrauch.
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und dadurch eine nicht ausreichende Wahrnehmung der Rektumfüllung.
  • Emotionale Störungen und Zwangsstörungen, hier können Trennungsängste oder Angst vor der Toilette eine Rolle spielen.

Etwa 30 bis 50 % der Kinder mit Enkopresis haben psychische Auffälligkeiten. Allerdings lässt sich im Nachhinein kaum feststellen, ob das Einkoten auf die psychischen Probleme zurückzuführen ist oder ob diese erst durch die Stuhlinkontinenz entstehen. Schließlich verursacht das Einkoten einen nicht zu unterschätzenden Leidensdruck bei Kindern.

Pflegebox-Tipp!

Ein konsequentes und motivationsförderndes Toilettentraining ist wichtig. Bei dem Training sollten Sie jedoch auf Strafen und Ermahnungen verzichten. Ihr Kind kann dadurch dazu neigen, den Stuhl zurückzuhalten, was eine Überlaufenkopresis zur Folge haben kann.

Wie diagnostizieren Mediziner eine Enkopresis?

Zunächst führt der Mediziner mit Ihnen ein eingehendes Gespräch, um die Krankengeschichte zu erheben. Hier sind verschiedene Informationen von Interesse. Der Mediziner erkundigt sich bei Ihnen nach vorliegenden Beschwerden, nach der Häufigkeit des Einkotens und ob eine Verstopfung vorliegt. Eine sogenannte sozialpsychologische Anamnese widmet sich womöglich vorliegenden Auslösern wie traumatischen Erlebnissen. Der Mediziner kann Sie bitten, ein Toilettenprotokoll für Ihr Kind anzulegen. Hier notieren Sie über 24 bis 48 Stunden hinweg Angaben zu Ausscheidungen und dem Dranggefühl. Außerdem kann Ihnen der Arzt einen Enkopresis-Fragebogen aushändigen, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Nach dem ärztlichen Gespräch erfolgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt tastet dabei den Bauch Ihres Kindes ab, um beispielsweise Hinweise auf Kotsteine zu finden. Anschließend kann er eine Ultraschalldiagnostik durchführen, um das Abdomen, die Blase oder Nieren zu beurteilen. Bei einer entsprechenden Indikation kann der Mediziner auch Laboruntersuchungen anordnen – eine Stuhlprobe lässt sich somit auf Infektionen untersuchen. Gibt es Anzeichen für eine psychische Erkrankung, ist eine Untersuchung beim Kinder- und Jugendpsychiater ratsam.

Enkopresis: eine frühzeitige Behandlung ist sinnvoll

Die Häufigkeit von Enkopresis nimmt bei Kindern mit Zunahme des Lebensalters zwar ab, trotzdem ist eine frühe Behandlung sinnvoll. Zum einen, weil manche Kinder auch bis ins Jugendalter Berührung mit dem Thema haben und zum anderen, weil das Einkoten für Kinder sowie Eltern sehr belastend sein kann.2

Kinder können durch eine unwillkürliche Ausscheidung von Stuhl große Schamgefühle entwickeln, die Folgen der Stuhlinkontinenz hinterlassen oft tiefe Spuren im Selbstbewusstsein der Betroffenen. Eltern sorgen sich häufig um ihr Kind und sind zusätzlich durch die Wäscheberge belastet. Der richtige Ansprechpartner ist zunächst der Kinderarzt. Er kann eine erste Einschätzung vornehmen und bei Bedarf eine Überweisung an Kollegen, zum Beispiel einen Gastroenterologen oder einen Kinderpsychologen, ausstellen.

Ein Arzttermin sollte spätestens im Schulalter stattfinden, um die unzureichende Darmkontrolle auf körperliche Ursachen hin untersuchen zu lassen.2

Enkopresis (Einkoten): Therapie

Eltern fühlen sich angesichts der Kotausscheidungen, die an nicht dafür vorgesehenen Stellen stattfinden, verunsichert. Die gute Nachricht: Mediziner können eine Enkopresis in der überwiegenden Anzahl der Fälle erfolgreich behandeln. Als Familie sollten Sie sich allerdings darauf einstellen, dass die Fortschritte zunächst ein wenig auf sich warten lassen. Auch das spricht dafür, eine frühzeitige Behandlung einzuleiten, denn so können Sie einer lang andauernden Belastung aller Beteiligten entgegenwirken.2

Enkopresis: Therapieschritte im Überblick

  1. Aufklärung von Eltern und Kindern: In einem ersten Schritt klären Mediziner Eltern und das Kind über die Funktionsweise des Darms und die Verdauung auf. So erfahren alle Beteiligten, wie es zu der Stuhlinkontinenz kommt, wie Auslöser vermieden werden können und was eine gute Darmkontrolle benötigt.11
  2. Toilettentraining: Dabei geht es darum, die kleinen Patienten an einen Stuhlgang zu gewöhnen, der regelmäßig und schmerzfrei erfolgt. Besonders wichtig ist, dass Eltern die natürlichen Entleerungsreflexe im Anschluss an die Mahlzeiten in das Training einbinden. Setzen Sie dafür Ihr Kind nach den Mahlzeiten 5 bis 10 Minuten auf die Toilette und stellen Sie die Füße dabei auf ein Bänkchen, so wird die Darmentleerung erleichtert. Damit keine zu große Langeweile aufkommt, können Sie Ihren Nachwuchs mit einem Malbuch ablenken. Stellen Sie einen Wecker, so erhält Ihr Kind nach Ablauf der Zeit ein Signal zum Verlassen der Toilette. Um den Überblick über die Maßnahmen zu behalten, fertigen Sie am besten einen Kalender an, indem Sie alle Ausscheidungen notieren. Mit Stickern können Sie die Erfolge auch für Ihr Kind im Kalender sichtbar machen – der Belohnungseffekt hilft dabei, die Motivation aufrecht zu erhalten.[1]
  3. Obstipationsprophylaxe (nicht obligatorisch): Hat der Mediziner festgestellt, dass Ihr Kind unter Verstopfung leidet, ist es zunächst wichtig, Kotansammlungen auszuleiten. Dabei helfen Medikamente und eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme. Reicht das zur Darmentleerung nicht aus, ist eventuell ein Einlauf erforderlich. Danach geht es darum, keine neuen Kotansammlungen mehr zuzulassen. Auch dabei helfen Arzneimittel (Poylethylenglykol) und ein konsequenter Toilettengang nach den Mahlzeiten. Zudem können Sie als Elternteil überprüfen, ob es empfehlenswerte Anpassungen im Ernährungs- oder Trinkverhalten gibt. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (1-2 Liter) und auf eine Ernährung, die Ballaststoffe ausreichend berücksichtigt.12
  4. Besuch bei einem Psychotherapeuten (nicht obligatorisch): Führen die bisher eingeleiteten Maßnahmen nicht zum Erfolg, kann Ihnen der Mediziner einen Besuch bei einem Verhaltenstherapeuten oder Kinderpsychologen nahe legen. Am besten wählen Sie hier jemanden aus, der bereits Erfahrung mit der Therapie bei Kindern mit Enkopresis hat.5
  5. Weiterführende Begleitung: Neben Verständnis für Ihr Kind brauchen Sie bei einer vorliegenden Enkopresis vor allem Geduld. Insbesondere das Darmentleerungstraining kann mehrere Monate bis Jahre erfordern. Bei der weiterführenden Begleitung sind regelmäßige Nachuntersuchungen, das Ausschleichen von eventuell verabreichten Abführmitteln und eine anhaltende Motivation sowie regelmäßige Toilettensitzungen wichtig.

Pflegebox-Tipp!

Bitte seien Sie darauf vorbereitet, dass eine behandelte Enkopresis wiederkehren kann. Grund dafür können psychosoziale Faktoren sein. Auch dabei sollten Sie Ihrem Kind keinen Eindruck von Enttäuschung vermitteln.

Tipps für Eltern von Enkopresis betroffenen Kindern

Da eine Enkopresis längere Zeit andauern kann, ist es wichtig, den Alltag entsprechend zu strukturieren – damit können Sie einer Überforderung entgegenwirken und Ihrem Kind die nötige Motivation verschaffen. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass die Stuhlinkontinenz nicht zum Mittelpunkt des Familienlebens wird, denn das kann unnötige Sorgen oder gar Schuldgefühle beim Kind auslösen.

Folgende Tipps bieten sich bei Enkopresis an:

  1. Halten Sie Wechselkleidung griffbereit: Die Stuhlausscheidungen können für Sie völlig überraschend sein. Am besten haben Sie deshalb Wechselkleidung griffbereit und auch unterwegs dabei, falls etwas trotz Windel daneben geht. Das Wechseln/Umziehen sollte so diskret wie möglich geschehen, um keine unnötige Aufmerksamkeit im Umfeld zu erregen – das gilt insbesondere, wenn ältere Kinder betroffen sind. Entscheiden Sie sich bestenfalls für Kleidung mit einem unempfindlichen Material, das Sie heiß waschen können.
  2. Prüfen Sie den Einsatz von Windeln: Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt ab, ob es sinnvoll ist, weiterhin an Windeln festzuhalten und ob es für ältere Kinder möglicherweise besser ist, auf Windelhosen oder andere Optionen umzusteigen. Außerdem können sich Pflegehilfsmittel zum Verbrauch wie Desinfektionsmittel, Bettschutzeinlagen und Handschuhe bei einer vorliegenden Enkopresis anbieten. Die Pflegekasse stellt Ihnen dafür 40 Euro pro Monat zur Verfügung, falls Ihr Kind einen Pflegegrad
  3. Bleiben Sie dran: Motivation ist bei einer Enkopresis sehr wichtig. Sowohl Sie als Elternteil als auch Ihr Kind müssen beim Toilettentraining dranbleiben. Feiern Sie kleine Erfolge und loben Sie situationsgerecht – vermeiden Sie dabei sowohl überschwängliches Lob als auch das „Kleinreden“. Kleine Belohnungen sind durchaus sinnvoll. Hat Ihr Kind plötzlich einen Rückfall und erscheint psychisch auffällig, ist es beispielsweise anhaltend depressiv, sollten Sie in jedem Fall einen Kindertherapeuten zurate ziehen.

Wissen in der Box: Enkopresis (Einkoten)

Eine Enkopresis ist eine Störung, bei der es zu einem unwillkürlichen oder willkürlichen Einkoten bei Kindern ab einem Alter von vier Jahren kommt – organische Ursachen liegen hier nicht vor.

Eine Enkopresis entsteht oft auf Grundlage einer Verstopfung. Allerdings diskutieren Fachleute auch genetische Faktoren und psychische Problemlagen.

Das ist eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Bei Kindern mit einer fehlenden oder unzureichenden Darmkontrolle können die Probleme bis ins Jugendalter anhalten. Die meisten Kinder erhalten aber schon vorher die nötige Kontinenz.

Zunächst klären Mediziner über die Hintergründe und die Darmfunktion auf. Danach bitten sie Eltern, ein Toilettentraining durchzuführen. Liegt eine Verstopfung vor, sind abführende Maßnahmen wichtig. Bei einigen Kindern sind therapeutische Sitzungen erforderlich.

Quellen:

[1] Trocken- und Sauberwerden | Gesundheitsinformation.de

[2] Was ist Einkoten (Enkopresis)? » Einkoten (Enkopresis) » Kinderkrankheiten, Kinder- und Jugendgesundheit » Startseite » Kinderaerzte-im-Netz

[3] Enkopresis | springermedizin.de

[4] FT_haug_schnabel_2011.pdf (kita-fachtexte.de)

[5] Stuhlinkontinenz bei Kindern – Pädiatrie – MSD Manual Profi-Ausgabe (msdmanuals.com)

[6] EnuEnkoKHWS1314.pdf (uniklinik-freiburg.de)

[7] Kontrolle der Blase und des Darms » Störungsbild: Einkoten » (neurologen-und-psychiater-im-netz.org)

[8] Enkopresis: Hoher Leidensdruck (aerzteblatt.de)

[9] Kontrolle der Blase und des Darms » Ursachen: Einkoten » (neurologen-und-psychiater-im-netz.org)

[10] Kontrolle der Blase und des Darms » Diagnostik: Einkoten » (neurologen-und-psychiater-im-netz.org)

[11] Pschyrembel Online | Enkopresis

[12] Kontrolle der Blase und des Darms » Therapie: Einkoten » (neurologen-und-psychiater-im-netz.org)