Diabetes Typ 2 Ernährung – Hilfreiche Tipps für eine ausgewogene Ernährung

Bei Diabetes Typ 2 handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung. Deshalb ist die Diabetes Typ 2 Ernährung ein wichtiger Faktor in der Behandlung der Erkrankung. Durch die Ernährung kann man es schaffen, den Diabetes Typ 2 zu kontrollieren und die Langzeitfolgen und Risiken zu verringern.

Noch vor einigen Jahren sollten sich betroffene Menschen ganz anders ernähren als gesunde. Es gab speziell für Diabetiker:innen ausgelegte Nahrungsmittel und eine lange Liste mit Lebensmitteln, die für Diabetiker:innen nicht geeignet waren. Heute weiß man, dass die Empfehlungen zum Thema ausgewogene Ernährung für Diabetiker:innen und gesunde Menschen gleichermaßen gelten. Alles ist in Maßen erlaubt.

Im folgenden Text finden Sie hilfreiche Tipps zum Thema ausgewogene Ernährung bei Diabetes Typ 2. Außerdem erfahren Sie in welchen Lebensmitteln versteckter Zucker enthalten ist.

Inhalt

Der Stellenwert der Diabetes Typ 2 Ernährung

Über 80 Prozent der Typ 2 Diabeteserkrankungen treten in Zusammenhang mit Übergewicht auf. Bei Diabetes Typ 2 kann das Hormon Insulin nicht ausreichend von den Körperzellen aufgenommen werden, um so den Stoffwechsel zu unterstützen. Der Nahrungszucker wird nicht mehr verwertet, sondern häuft sich stattdessen im Blut an. Das Ergebnis sind steigende Blutzuckerwerte. Dieser Vorgang kann die Gefäße und das Nervensystem schädigen und Schlaganfälle, Nierenschäden oder Herzerkrankungen herbeiführen.

Um dies zu verhindern und den Körper zu entlasten, ist die richtige Ernährung eine wichtige Maßnahme. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung bildet somit einen wesentlichen Bestandteil im Umgang mit Diabetes Typ 2. Das Ziel ist es, den Blutzucker im Normalbereich zu halten und Übergewicht zu vermeiden. Typ 2 Diabetiker und Diabetikerinnen sind zudem häufig übergewichtig. Mit der richtigen Ernährung können sie ihr Gewicht reduzieren und ihre Blutdruckwerte verbessern.

Wichtige Punkte der Typ 2 Diabetes Ernährung

Insbesondere bei Übergewicht kann die Reduktion des Körpergewichts dabei helfen, das Fortschreiten von Diabetes Typ 2 zu verlangsamen und Langzeitfolgen zu verhindern. Die Gewichtsreduktion kann sich positiv auf die Insulinresistenz auswirken. Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung kann zu einer Verbesserung des Zuckerstoffwechsels beitragen.

Generell gilt: Frische Zutaten sind wertvoller als verarbeitete Fertiggerichte. Dies gilt insbesondere deshalb, weil die einzelnen Nährstoffe und Bestandteile in selbstgekochten Mahlzeiten wesentlich leichter kontrollierbar sind. Sie laufen also keine Gefahr versteckte Fette und Zucker zu sich zu nehmen. Frische Rohkost ist reich an Vitaminen und Spurenelementen.

Darüber hinaus gibt es keine „verbotenen“ Lebensmittel für Diabetiker:innen. Selbst Zucker ist in kleinen Mengen erlaubt. Wichtig ist allerdings, alles in Maßen zu sich zu nehmen und die Verteilung der einzelnen Lebensmittelgruppen zu beachten. Pflanzliche Lebensmittel, insbesondere pflanzliche Fette, eignen sich wesentlich besser für eine gesunde Ernährung als tierische Produkte. Diabetiker und Diabetikerinnen Typ 2 profitieren von einer Ernährung mit vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln. Raps- oder Kokosöl eignen sich zum Beispiel sehr gut zum Anbraten und sind wesentlich gesünder als Butter oder andere tierische Fette.

Obst und Gemüse dürfen bei einer gesunden Ernährung natürlich nicht fehlen. Bedienen Sie sich an der großen Vielfalt, die die Natur zu bieten hat. Anstelle von Kohlenhydraten sollte stärkefreies Gemüse wie Blumenkohl, Brokkoli oder Paprika die Basis für eine ausgewogene Ernährung sein. Besonders gesund sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Nüsse. Nüsse machen nicht nur schnell satt, sondern lassen auch den Blutzuckerspiegel nur gering ansteigen.
Im Obst ist zwar auch reichlich Zucker enthalten. Es ist jedoch nicht notwendig, komplett darauf zu verzichten. Beim Hunger auf Süßes ist etwas Obst viel besser als zum Beispiel Fruchtgummis. In Beeren ist beispielsweise weniger Fruchtzucker enthalten als in Bananen. Die in den Beeren enthaltenen Ballaststoffe lassen den Insulinspiegel nur langsam ansteigen.

Auch Getreide gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Brot, Nudeln, Reis und Mehl sind also kein Tabu, sollten aber idealerweise in der Vollkornvariante verzehrt werden.

Fisch und Fleisch sind in kleinen Mengen gestattet. Milchprodukte wie Joghurt oder Käse sollten ebenso in Maßen konsumiert werden.

Auf den Salz- und Zuckergehalt sollte insbesondere in verarbeiteten Lebensmitteln geachtet werden. Beides ist in keinem Fall verboten, sollte aber sparsam eingesetzt werden. Salz lässt sich beispielsweise gut durch die Verwendung von Kräutern und Gewürzen ersetzen.

Bei Beachtung aller oben genannten Punkte gilt dennoch: Der Genuss und Spaß am Essen hat eine hohe Priorität. Nur wenn die Freude an Mahlzeiten nicht verloren geht, kann man die Ernährungsumstellung auch langfristig umsetzen.

Die Annahme, man dürfe spät abends nicht mehr essen, hält sich hartnäckig. Deshalb drängt sich die Frage auf: „Was essen Diabetiker abends?“. Die Uhrzeit ist zwar nicht entscheidend für eine gesunde Ernährung, dennoch gilt: Das Abendbrot sollte die kleinste Mahlzeit des Tages sein. Wichtig ist außerdem auch, Essenspausen einzulegen. So hat der Körper die Möglichkeit, die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten. Eine Essenspause von vier Stunden reicht, damit der Insulinspiegel deutlich absinken kann.

Auf unserer Übersichtsseite zum Thema Diabetes haben wir für Sie weitere interessante Artikel über die Zuckerkrankheit und deren Ursachen zusammengestellt.

Diabetes Typ 2 Ernährung – Tagesplan

Wie im oberen Abschnitt bereits erwähnt, unterscheidet sich die Ernährung für Menschen mit Diabetes Typ 2 nicht sonderlich von einer ausgewogenen Ernährung von Menschen ohne Diabetes. Grundsätzlich ist es empfehlenswert Kohlenhydrate zu reduzieren und hochwertige Fette sowie pflanzliche Eiweiße zu sich zu nehmen. Ein beispielhafter Tagesplan für Diabetiker Typ 2 könnte wie folgt aussehen:

Frühstück

  • Joghurt mit zuckerarmem Obst (Beeren, Zitrusfrüchte oder Aprikosen)
  • Haferbrei / ungesüßtes Basismüsli mit Nüssen / Kernen, Leinsamen und frischem Obst
  • Omelett
  • Vollkornbrot mit Aufstrich / Käse / Frischkäse

Mittagessen

  • Gemüsepfanne / Ofengemüse (Fleischprodukte max. 1x die Woche, da tierisches Fett einen Blutzuckeranstieg zur Folge haben kann)
  • Frischer Salat
  • Gemüsesuppe
  • Naturreis / Vollkornnudeln / Bulgur / Quinoa mit Gemüse; Nüsse / Samen als Topping

Abendbrot

  • Gefülltes Gemüse z.B. Paprika oder Aubergine
  • Suppe mit Vollkornbrot
  • Gemüselasagne

Dieser Tagesplan dient nur als Orientierungshilfe für die Lebensmittelauswahl und lässt natürlich Spielraum für individuelle Anpassungen.

Bei der Erstellung eines umfassenderen Ernährungsplans für Diabetiker Typ 2 kann auch ein:e Ernährungsberater:in helfen.

Versteckter Zucker in Lebensmitteln

Zucker in Lebensmitteln ist häufig gut getarnt und somit schwer erkennbar. Als Zucker ausgewiesen sein muss nur der klassische Haushaltszucker – Saccharose. Die Hersteller verwenden aber auch andere süßende Substanzen:

  • Lactose
  • Maltose
  • Malzextrakt
  • Dextrose
  • Glukosesirup
  • Invertzuckersirup
  • Fruchtzucker wie Traubenzucker oder Traubensüße
  • Ahornsirup, Agavendicksaft

Wenn man von allen Süßstoffen jeweils ein bisschen verwendet, befinden sie sich weiter hinten auf der Zutatenliste und die betroffene Person nimmt womöglich mehr Zucker zu sich als gewollt.

Neben Lebensmitteln mit einem offensichtlich hohen Anteil an Zucker gibt es auch versteckten Zucker in Lebensmitteln, die zunächst einmal nicht so zuckerreich erscheinen:

Wie die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2 hilft

In den meisten Fällen tritt Diabetes Typ 2 in Zusammenhang mit Übergewicht auf. Dies führt häufig zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel, der mit einem hohen Blutdruck und erhöhten Blutfettwerten einhergehen kann. Bei Diabetes Typ 2 hat der Körper Probleme damit, Kohlenhydrate zu verstoffwechseln. Mithilfe einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung können alle diese Werte verbessert oder gar normalisiert werden. Dadurch können die Langzeitfolgen von Diabetes Typ 2 (z.B. das diabetische Fußsyndrom) hinausgezögert oder sogar verhindert werden.

Geeignete Getränke bei Typ 2 Diabetes

Eine gesunde Ernährung ist ebenso wichtig wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein erwachsener Mensch sollte idealerweise etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Dies ist wichtig, damit Giftstoffe im Körper abtransportiert und Nährstoffe zu den Organen gelangen können. Limonaden und andere süße Getränke enthalten viel raffinierten Zucker und sind daher eher weniger für eine Menschen mit Diabetes Typ 2 geeignet. Wasser ist hier zu bevorzugen, denn dieses kann in unbegrenzten Mengen getrunken werden. Zur Abwechslung eignen sich aber zum Beispiel auch ungesüßte Tees. Diese kann man nicht nur frisch aufgebrüht, sondern im Sommer auch kalt genießen.

Quellen:

Deutsche Diabeteshilfe: Trinken muss jeder. Aber wie viel und was?

Gesundheitsstadt Berlin: Diabetes 2 ist heilbar – doch die Rückfallgefahr ist hoch

Deutsche Diabetesgesellschaft: Aktuelles

Deutsche Diabetesstiftung: Diabetes – was ist das eigentlich?

Wissen in der Box: Diabetes Typ 2 Ernährung

Die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2 kann dazu führen, dass sich krankhaft erhöhte Blutwerte normalisieren und Langzeitfolgen hinausgezögert oder sogar verhindert werden können.

Um sich bei einer Diabetes Typ 2 Erkrankung richtig zu ernähren, liegt das Augenmerk vor allem auf der Ausgewogenheit. Alles ist in Maßen erlaubt.

Mit der richtigen Ernährung kann Diabetes Typ 2 rückläufig sein und sich sogar dauerhaft verbessern. Die Ernährung muss allerdings langfristig umgestellt werden, sonst ist die Rückfallquote hoch.

Diabetiker sollten drei ausgewogene Hauptmahlzeiten zu sich nehmen. Zwischenmahlzeiten sind in Form von Obst und Gemüse ebenso erlaubt.