Enuresis (Bettnässen) bei Kindern: Formen, Ursachen & Behandlung

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Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort

Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit

Inhaltsverzeichnis

Viele Kinder sind davon betroffen, aber kaum jemand redet darüber: das nächtliche Bettnässen, auch Enuresis genannt. Eltern machen sich oft Sorgen, wenn ihre Kinder bereits den Windeln entwachsen sind, es nachts jedoch in unregelmäßigen Abständen zu „Missgeschicken“ kommt. Hinter dem Bettnässen stecken jedoch meist keine Erkrankungen, oft benötigen Kinder einfach noch ein wenig mehr Zeit, um einen dafür notwendigen Reifeprozess abzuschließen.

Wir erklären Ihnen, welche Enuresis-Formen es gibt, welche Ursachen am wahrscheinlichsten sind und was Sie als Elternteil unternehmen können.

Was ist Enuresis bei Kindern?

„Enuresis“ ist der Fachbegriff für etwas, was vielen Eltern nur allzu bekannt vorkommt: das nächtliche Einnässen. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Phänomen, das auf eine nicht unerhebliche Anzahl an Kindern zutrifft. Zunächst ist es aber nicht ungewöhnlich, wenn Kinder ab und an nachts ins Bett machen. Mit ungefähr fünf Jahren haben sie eine nächtliche Routine entwickelt, sie schlafen durch oder erwachen, wenn sie einen Harndrang verspüren. Nässt sich der Nachwuchs im Alter von über fünf Jahren wiederholt ein und gibt es dafür keine körperliche Ursache, sprechen Mediziner vom Bettnässen oder „Enuresis nocturna“.[1]

Die Blasenkontrolle – ein komplexer Vorgang, den Kinder erst erlernen müssen

Bei Erwachsenen erscheint alles so einfach. Zunächst spüren sie einen Harndrang, dann gehen Erwachsene ihm nach und suchen die Toilette auf. Auch in der Nacht klappt das in der Regel, es sei denn, es liegt eine Harninkontinenz vor, ohne Probleme. Was sich in den ersten Lebensjahren scheinbar mühelos als feste Routine entwickelt, ist in Wahrheit mit einem komplexen Vorgang verknüpft. Hormone, Nerven und Muskeln arbeiten zusammen, um die Blasenkontrolle zu ermöglichen. Bis es soweit ist, liegt vor Kindern aber ein nicht zu unterschätzender Reifeprozess.

Folgende Schritte meistern Kinder auf dem Weg zur Blasenkontrolle:

  1. Das Gehirn lernt, mit der Harnblase zusammenzuarbeiten: Die Harnblase sendet Signale aus, die das Gehirn aufnehmen und verarbeiten muss. Kinder erwerben normalerweise zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr das Bewusstsein dafür, wann die Blase gut gefüllt ist.[1] Dabei handelt es sich um einen wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zur nächtlichen Kontinenz.
  2. Die Kontrolle über den Schließmuskel entwickelt sich: Eine entscheidende Voraussetzung für eine Kontinenz ist die Steuerung des Schließmuskels. Kinder können den Schließmuskel der Blase in der Regel frühestens ab dem zweiten Lebensjahr kontrollieren.2 In dem Alter können Kinder sich bereits für die ersten Toilettengänge interessieren.
  3. Der Tag-Nacht-Rhythmus reift heran: Alle Menschen haben eine innere Uhr, sie bildet sich bereits im Kindesalter aus. In der Nacht entsteht im menschlichen Körper das antidiuretische Hormon (ADH). Es hat die Aufgabe, die Urinproduktion während der Nachtruhe auszubremsen. Kinder produzieren nachts aber häufig zu wenig ADH.2
  4. Die Harnblase wächst: Mit zunehmendem Alter wächst auch die Harnblase bei Kindern und bietet so mehr Platz, um den Harn speichern zu können – das wirkt häufigen Toilettengängen entgegen.2

Die Entwicklungsphasen benötigen einige Zeit – Kinder erlangen in der Regel innerhalb der ersten vier Lebensjahre die Kontrolle über ihre Blase. Allerdings laufen die Entwicklungsschritte nicht bei jedem Kind gleich schnell ab. Kommt es zu Verzögerungen, kann sich das auf die Harnkontrolle auswirken.2

Bettnässen ist nicht gleich Bettnässen: diese Enuresis-Formen gibt es

Mediziner stufen einen unkontrollierten Harnverlust bei Kindern, die das fünfte Lebensjahr überschritten haben, als Einnässen (Enuresis) ein. Doch auch hier gibt es unterschiedliche Formen. Eine primäre Enuresis liegt bei Ihrem Kind vor, wenn es nie länger als sechs Monate in der Nacht trocken war – in dieser Zeit kam es also häufiger zu „Unfällen“. Hat Ihr Kind die letzten sechs Monate oder länger nachts nicht eingenässt, beginnt dann aber wieder regelmäßig nachts ins Bett zu machen, spricht das für eine sekundäre Enuresis. Es kann vorkommen, dass Ihr Nachwuchs auch tagsüber, wenn er wach ist, unwillkürlich Harn verliert. Die Enuresis nocturna liegt aber nur dann vor, wenn Ihr Kind tagsüber trocken ist und nachts wiederholt einnässt.2

Wie viele Kinder leiden unter Enuresis (Bettnässen)?

Wenn der Nachwuchs nachts in unregelmäßigen Abständen ins Bett macht, fühlen sich Eltern häufig alleine mit dem Problem. Das liegt auch daran, dass Bettnässen noch immer ein Tabuthema ist. Statistiken zeigen jedoch, dass vielen Kindern die nächtliche Blasenkontrolle (noch) nicht gelingt.

Lebensalter des Kindes

Häufigkeit von Bettnässen

5 Jahre

16 %

6 Jahre

13 %

7 Jahre

10 %

8 Jahre

7 %

10 Jahre

5 %

12 bis 14 Jahre

Zwischen 2 und 3 %

15 Jahre und älter

Ca. 1 %

Tabelle 1: Häufigkeit von Bettnässen bei Kindern. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Bettnässen | Gesundheitsinformation.de

Wenn Sie sich die Altersgruppe „7 Jahre“ ansehen, stellen Sie fest, dass 10 % der Kinder nachts noch ins Bett macht. Jungen sind übrigens doppelt so häufig wie Mädchen von dem Bettnässen betroffen. In dem gleichen Alter kommt eine unzureichende Blasenkontrolle tagsüber (Harninkontinenz) übrigens noch bei 2 bis 3 % der Kinder vor.

Enuresis (Bettnässen): Ursachen im Überblick

Die Ursachen für nächtliches Einnässen sind in der Regel harmlos. In den meisten Fällen ist die Entwicklung der Blasenkontrolle, so wie sie oben beschrieben ist, noch nicht abgeschlossen. Das führt dazu, dass die Kinder nicht aufwachen, wenn sie eigentlich zur Toilette müssen. Der Schließmuskel der Blase gibt einfach nach, die Blase entleert sich und das Bett wird nass. Kinder wachen dann meist infolge der nassen Bettwäsche auf und informieren ihre Eltern. Bei der primären Enuresis fällt häufig auf, dass Kinder nur schwer aufzuwecken sind, ein kleines Blasenvolumen besitzen und große Harnmengen in der Nacht produzieren.2 Außerdem gibt es Hinweise auf eine genetische Beteiligung – Kinder trifft es in einer „Bettnässer-Familie“ besonders oft. So nässt der Nachwuchs mit hoher Wahrscheinlichkeit nachts ein, wenn ein Elternteil oder sogar beide als Kind ebenfalls Bettnässer waren.[1]

Beim sekundären Bettnässen, bei dem Kinder erst trocken waren und dann doch wieder regelmäßig einnässen, liegen häufig psychosoziale Faktoren zugrunde. Mediziner beobachten oft, dass Unsicherheiten, Ängste, große Veränderungen im Umfeld des Kindes oder belastende Ereignisse die Enuresis hervorrufen.

Ursachen für primäre Enuresis

Ursachen für sekundäre Enuresis

·       nicht abgeschlossene Reifeprozesse

·       genetische Disposition

·       erhöhte Urinproduktion in der Nacht

·       geringe Blasenkapazität

·       sehr tiefer Schlaf

·       Ängste

·       Unsicherheiten

·       veränderte Lebensumstände (Umzug, Schulwechsel)

·       Belastende Geschehnisse oder Traumata (Trennung der Eltern, Mobbing, Tod eines Familienmitglieds)

Tabelle 2: Mögliche Ursachen für eine Enuresis. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Bettnässen bei Kindern – Enuresis | Gesundheitsportal, Universitätsklinikum Würzburg: Urologie: Einnässen (ukw.de)

Wie diagnostizieren Mediziner eine Enuresis?

Vorweg: Mediziner diagnostizieren eine Enuresis nur dann, wenn Ihr Nachwuchs über fünf Jahre alt ist und über drei Monate oder länger mindestens zweimal in der Woche ins Bett macht.1 Die Diagnosekriterien sind deshalb so gewählt, weil Kinder zunächst genügend Zeit haben müssen, ihre Blasenkontrolle zu entwickeln und weil es nicht ungewöhnlich ist, wenn Kinder selten ins Bett machen. Um mehr über die Hintergründe zu erfahren, führt der Mediziner ein Arzt-Patienten-Gespräch.

Dabei kann der Arzt Ihnen beziehungsweise Ihrem Kind folgende Fragen stellen:

  1. Wie oft kommt es zu den „Missgeschicken“ in der Nacht?
  2. Gab es zwischendurch trockene Phasen, die mindestens sechs Monate anhielten?
  3. Hat das Kind Schwierigkeiten beim Urinieren?
  4. Spürt das Kind, wenn die Blase voll ist?
  5. Gibt es andere Beschwerden wie Schmerzen beim Urinieren?
  6. Besteht auch tagsüber ein unkontrollierter Harnverlust?
  7. Ist der Harnstrahl nur schwach ausgeprägt?

Bettnässen ist manchmal ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung. Hier kommen prinzipiell Harnwegsentzündungen, eine Nierenerkrankung oder eine Schlafapnoe infrage. Außerdem kann Enuresis bei Kindern auf Diabetes mellitus hindeuten. Zur Abklärung kann der Mediziner Laboruntersuchungen mithilfe von Urin oder Blut anordnen. Auch eine Sonografie und sogenannte urodynamische Untersuchungen können bei der Diagnostik zum Einsatz kommen.

Wahrscheinlich bittet der behandelnde Arzt Sie darum, über eine Woche hinweg ein sogenanntes Miktionstagebuch zu führen. Darin notieren Sie die Trinkgewohnheiten und die Ausscheidungen Ihres Kindes. Mit dem Miktionstagebuch können Mediziner die entsprechende Diagnose stellen und die erforderliche Behandlung einleiten.[1]

Enuresis (Bettnässen): abwarten oder therapieren?

Tritt die unzureichende Blasenkontrolle ausschließlich nachts in Erscheinung, verursacht keinen Leidensdruck und ist von keinen weiteren Beschwerden begleitet, können Eltern abwarten. Bei vielen Kindern „wächst“ sich die Enuresis mit zunehmendem Alter heraus. Eine Therapie ist aber dann nötig, wenn Kinder durch das Bettnässen mit einem großen Schamgefühl zu kämpfen haben oder ihr Selbstwertgefühl darunter leidet.[2] In dem Fall kommt eine ambulante Therapie in Betracht. Insbesondere die medikamentöse Behandlung hat jedoch ihre Grenzen – der Effekt hält nur so lange an, wie die Arzneimittel eingenommen werden. Mediziner empfehlen sie in der Regel nicht für Kinder unter sieben Jahren.

Wie wird Bettnässen behandelt?

Eltern und Kinder sehnen sich nach dem Ende des Bettnässens – das ist nur verständlich. Allerdings ist es erforderlich, die verschiedenen Therapiemaßnahmen abzuwägen und die Vorteile für Ihren Nachwuchs herauszuarbeiten. So eignet sich nicht jede Behandlung bei jedem Kind gleich gut. Mediziner haben Erfahrungswerte im Umgang mit den verschiedenen Therapieoptionen und können Sie beraten. Unter Umständen ist es erforderlich, mehrere Therapieansätze auszuprobieren. Zunächst ist es jedoch wichtig, sich mit der Frage zu beschäftigen, was eine erfolgreiche Behandlung ausmacht. Erfolg heißt in diesem Zusammenhang, dass Ihr Kind entweder nachts vom Harndrang aufwacht und zur Toilette geht oder durchschläft, dabei jedoch nicht einnässt.4

Folgende Therapieansätze gibt es beim Bettnässen:

  1. Urotherapie: Dabei erhalten Sie in einem ersten Schritt grundlegende Informationen rund um die Blasenfunktion und die Blasenkontrolle. Der Mediziner gibt Ihnen entscheidende Hinweise, wie Sie mit einem veränderten Trinkverhalten und einer Anpassung der Toilettengänge die Chancen auf eine trockene Nacht erhöhen. Zum Therapieansatz gehört auch, Ihr Kind ausreichend zu motivieren und so zum „durchhalten“ zu bewegen. Vergessen Sie nicht, dass das Bettnässen Spuren im Selbstbewusstsein Ihres Kindes hinterlassen kann. Geeignetes Motivationsmaterial sind Stickerkalender, die erfolgreiche Nächte sichtbar machen. Bessern sich die Nächte durch die alleinige Urotherapie nicht, können Mediziner zwei zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen.4
  2. Alarm- bzw. Klingeltherapie: Die Literatur gibt Hinweise darauf, dass die Erfolgsquote der Alarmtherapie zwischen 70% und 90% liegt[1] – eine Garantie für trockene Nächte können die zugehörigen Geräte allerdings nicht geben. Doch wie funktioniert der Therapieansatz überhaupt? Es gibt hierfür eine Klingelhose oder eine Klingelmatratze. Erfasst der zugehörige Feuchtigkeitssensor Urin, gibt das Gerät ein akustisches Signal aus. Das klappt bei geringen Urinmengen, sodass Ihr Kind die Möglichkeit hat, wach zu werden und die Blase vollständig auf der Toilette zu entleeren. Ziel der Alarmtherapie ist, die Signale der Harnblase wahrzunehmen – dafür muss das Gerät zunächst die Weckschwelle des Kindes herabsenken. Die Alarmtherapie ist jedoch ein Vorhaben, bei dem die Familie zusammenarbeiten muss. In der Anfangszeit wachen Sie als Elternteil zwar auf, Ihr Kind jedoch meist nicht. Ertönt der Alarm, müssen Sie Ihr Kind konsequent wecken und zum Toilettengang animieren. Nach einigen Wochen kann sich dann ein Lerneffekt einstellen – erst sorgt das Klingeln für das Aufwachen, später dann der Harndrang, so zumindest das übergeordnete Ziel.4
  3. Medikamentengabe: Ein Mediziner kann bei Ihrem Kind auch in Erwägung ziehen, ein Arzneimittel zu verordnen. Hier kommt die Gabe von künstlich produziertem ADH, das die nächtliche Urinproduktion drosselt, in Betracht. Der Wirkstoff heißt Desmopressin und ist als Tablette oder Schmelztablette verfügbar. Das „Problem“ bei der Arzneimitteltherapie ist, dass es keinen Lerneffekt gibt. In regelmäßigen Abständen muss daher geprüft werden, ob Ihr Kind in der Entwicklung so weit vorangeschritten ist, dass es nun ohne Medikamente auskommt. Achtung: Die Verordnung von Desmopressin eignet sich nicht bei jedem Kind, manchmal ist auch nur eine kurzfristige wochenweise Gabe sinnvoll, zum Beispiel, wenn eine Klassenfahrt ansteht.

Tipps für Eltern von Enuresis betroffenen Kindern

Nässt sich Ihr Kind nachts ein, sind zwei Dinge sehr wichtig: Geduld und Verständnis. Ihr Nachwuchs macht nicht absichtlich ins Bett, daher sollten Sie Ihr Kind weder bestrafen noch ausschimpfen, wenn etwas danebengegangen ist. Die Situation ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur für Ihr Kind, sondern auch für Sie belastend. Nachts aus dem Bett gerissen zu werden, um Ihr Kind zu waschen, umzuziehen und die Bettwäsche zu wechseln, kann zu einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit führen. Die großen Wäscheberge in den Griff zu bekommen, ist eine weitere Herausforderung.

Mit unseren Tipps können Sie mehr Ruhe in den Alltag bringen:

  • Achten Sie auf ein ausgeglichenes Trink- und Ausscheidungsverhalten. Ihr Kind sollte beispielsweise nicht tagsüber wenig trinken, um dann kurz vor dem Schlafengehen „aufzuholen“. In den letzten beiden Stunden vor der Nachtruhe sollte es nur kleine Flüssigkeitsaufnahmen geben.
  • Vermeiden Sie am Abend Koffein- oder zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks oder Apfelschorle.
  • Motivieren Sie Ihr Kind, vor dem Schlafengehen zur Toilette zu gehen, oder planen Sie eine nächtliche „Weckaktion“ ein.
  • Gestalten Sie den Weg zur Toilette so, dass Ihr Kind nicht auf Stolperfallen trifft oder sich ängstigt, ein Nachtlicht kann die Motivation zum Toilettengang erhöhen.
  • Legen Sie am Abend Bettwäsche und einen Schlafanzug zum Wechseln bereit.
  • Schützen Sie die Matratze mit speziellen Einweg-Bettschutzeinlagen oder wiederverwendbaren Gummiauflagen.
  • Probieren Sie aus, ob altersentsprechende Windelhöschen eine Option sind.
  • Waschen Sie Ihr Kind nachts mit einem warmen Waschlappen, so vermeiden Sie einen Uringeruch, der in der Schule zu Hänseleien führen kann.
  • Beobachten Sie das Verhalten Ihres Kindes: Erscheint es ängstlich, anhaltend traurig oder bedrückt, sollten Sie einen Termin bei einem Kinderpsychologen vereinbaren, um tieferliegende Ursachen aufzudecken.

Pflegebox-Tipp!

Pflegehilfsmittel zum Verbrauch wie Desinfektionsmittel, Bettschutzeinlagen und Handschuhe können auch bei einer Enuresis sinnvoll sein. Die Pflegekasse beteiligt sich mit 40 Euro pro Monat, sofern Ihr Kind einen Pflegegrad mitbringt.

Wissen in der Box: Enuresis (Bettnässen)

Es gibt verschiedene Ursachen für das Bettnässen, aber nur selten stecken Krankheiten dahinter. Viele Kinder haben den für die Blasenkontrolle nötigen Reifeprozess noch nicht abgeschlossen – so kann die Harnblase noch ein zu kleines Volumen besitzen oder die Wahrnehmung des Harndrangs klappt noch nicht.

Mediziner stellen nur dann die Diagnose „Bettnässen“, wenn das Kind über fünf Jahre alt ist – solange dauert die Entwicklung der Blasenkontrolle meist. Auch bei älteren Kindern ist es nicht ungewöhnlich, dass sie nachts noch einnässen. Im Jugendalter haben jedoch die allermeisten Kinder trockene Nächte.

Es gibt verschiedene Therapieansätze beim Bettnässen. Eltern können mit einem veränderten Trinkverhalten und regelmäßigen Toilettengängen darauf einwirken. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Alarmtherapie oder eine medikamentöse Therapie anzuwenden.

Wenn das Kind nachts ins Bett macht, ist es wichtig, es nicht mit Vorwürfen zu konfrontieren oder auszuschimpfen. Kinder machen nicht absichtlich ins Bett. Einfühlsame Gespräche und ein Arztbesuch, wenn ein Leidensdruck besteht, bieten sich an.

Quellen:
[1] Bettnässen (Enuresis nocturna): Ursachen | gesund.bund.de

[2] Bettnässen bei Kindern – Enuresis | Gesundheitsportal

[3] Was ist Enuresis, Inkontinenz? » Einnässen (Enuresis), Inkontinenz » Kinderkrankheiten, Kinder- und Jugendgesundheit » Startseite » Kinderaerzte-im-Netz

[4] EiEnuresis_HWI_Broschuere.pdf (urologenportal.de)

[5] Universitätsklinikum Würzburg: Urologie: Einnässen (ukw.de)

[6] Enuresis – via medici (thieme.de)

[7] Bettnässen | Gesundheitsinformation.de

[8] Elterninformation_Bettnaesseralarmgeraet.pdf (ordensklinikum.at)