Diabetischer Fuß

Diabetischer Fuß – Diagnose, Verlauf und Behandlung

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Juliane Liebeskind

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Ein Diabetischer Fuß ist eine häufige Folge von Diabetes. Im Jahr 2020 waren in Deutschland etwa 7 Millionen Menschen von einer Diabetes Erkrankung betroffen. Diabetes mellitus wird im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bezeichnet und ist weit verbreitet. Man unterscheidet zwischen Diabetes Typ I und dem eher im Alter auftretenden Diabetes Typ II.

Diabetes ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Allgemein fehlt den Betroffenen das Hormon Insulin. Das Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und reguliert den Blutzuckerspiegel. Ohne Insulin kann der im Blut aufgenommene Zucker nicht verwertet werden. Folglich versucht der Körper den überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Deshalb gehören häufiger Harndrang und ein starkes Durstgefühl zu den ersten Symptomen einer Diabetes Erkrankung. 

Eine der Langzeitfolgen von Diabetes ist das diabetische Fußsyndrom oder auch der diabetische Fuß. Die frühe Diagnose und richtige Behandlung des diabetischen Fußes haben einen großen Einfluss auf dessen Verlauf. Im folgenden Artikel stellen wir wichtige Informationen zum diabetischen Fuß vor.

Inhalt

Die Definition des Diabetischen Fußes

Wenn der Blutzuckerspiegel lange Zeit unkontrolliert erhöht ist, kann dies Auswirkungen auf die Gesundheit anderer Organe haben. Neben Schädigungen der Augen und Nieren wird auch das Nervensystem langfristig in Mitleidenschaft gezogen. Diese diabetesbedingte Nervenschädigung wird auch als Polyneuropathie bezeichnet. Die Schädigung der Nerven führt zu einem zunehmenden Gefühlsverlust, insbesondere in den Füßen und Zehen. Das Schmerzempfinden setzt auch bei großen und tiefen Wunden aus, sodass insbesondere bei älteren Menschen Verletzungen häufig unbemerkt bleiben.

Das diabetische Fußsyndrom ist besonders bei Menschen mit Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Demenz gefährlich. Der ständig hohe Blutzucker hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Nervenbahnen. Auch die Gefäße werden mit der Zeit geschädigt. Dies führt zu zunehmenden Durchblutungsstörungen insbesondere in den Extremitäten. Schlecht durchblutetes Gewebe hat auch immer eine gestörte Wundheilung. Dies liegt daran, dass Immunzellen nicht am verletzten Gewebe ankommen und Abfallprodukte nicht adäquat abtransportiert werden können. Wenn solche Wunden nicht abheilen, kann es zu schweren Infektionen kommen. Unbehandelt kann daraus eine Blutvergiftung (Sepsis) entstehen.

Es besteht also bei Diabetiker:innen eine erhöhte Gefahr, dass sie kleine Wunden an den Füßen, zum Beispiel durch eingerissene trockene Haut oder eingewachsene Zehennägel, nicht rechtzeitig bemerken und sich daraus große und schwer heilende Wunden entwickeln.

Weitere interessante Artikel zu der Diabetes-Erkrankung und deren Ursachen und Symptomen finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Thema Diabetes.

Ein Diabetischer Fuß und seine Erkennungsmerkmale 

Der Diabetiker Fuß (Zuckerfuß) kann ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen. Der Ausgangspunkt ist in der Regel jedoch eine nicht heilende Fußwunde. Diese ist häufig zunächst sehr oberflächlich und bleibt unbemerkt. Der diabetische Fuß im Anfangsstadium kann relativ problemlos behandelt werden. Wenn die Wunde sich allerdings entzündet, wird sie schnell größer und tiefer. In extremen Fällen können dann sogar Knochen und Sehnen freiliegen. Um ein Aufsteigen der Infektion zu verhindern, muss die Wunde dann großräumig ausgeschnitten werden. In seltenen Fällen kann sogar eine Amputation des betroffenen Fußes notwendig werden.

Erste Symptome für einen diabetischen Fuß

Wenn die Nervenbahnen krankheitsbedingt geschädigt werden, spricht man auch von einer sogenannten Neuropathie. Diese gilt als eine Ursache des diabetischen Fußes. In einem Großteil der Fälle ist diese für die Entstehung des Diabetikerfußes (neuropathischer Fuß) verantwortlich. Die Symptome einer Neuropathie können daher ein Indikator für ein sich entwickelndes diabetisches Fußsyndrom sein. Zu den Anzeichen können unter anderem folgende Symptome gehören:

Wenn dann eine Wunde entsteht, kann sie häufig nicht gut heilen. Dies führt dazu, dass die Wunde sich rasch vergrößert und auch an Tiefe zunimmt. Das umliegende Gewebe wird in Mitleidenschaft gezogen und wirkt zunächst wie aufgeweicht. Bei schweren Verläufen oder unbehandelten Wunden kann es zum Absterben des Gewebes (Nekrose) kommen. Dann färbt sich dieses schwarz und kann häufig nicht wiederhergestellt werden.

Das diabetische Fußsyndrom als Oberbegriff

Das diabetische Fußsyndrom ist ein Oberbegriff für all diejenigen Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Diabetes und der daraus resultierenden Nervenschädigung an den Füßen einhergehen. Die Wunde und damit das zerstörte Gewebe können lokal sehr begrenzt (z. B. an einzelnen Zehen) auftreten. Dann spricht man vom sogenannten diabetischen Zeh.

Wenn die Nervenschädigung nicht allein auf den Fuß begrenzt ist, sondern sich bereits auch auf das Bein ausgeweitet hat, können die Wunden und Infektionen auch dort entstehen. Für ein diabetisches Bein sind die Behandlungsoptionen ähnlich zu denen des diabetischen Fußes.

Wie ein diabetischer Fuß behandelt wird

Bei der Behandlung des diabetischen Fußes ist die Vorsorge besonders entscheidend. Menschen, die unter einer Diabetes Erkrankung leiden gehören zur Risikogruppe und sollten daher besonders auf ihre Füße achten. Eine regelmäßige Pflege, sowie Reinigung und Inspektion der Füße nach Wunden sind sehr wichtig. Außerdem sollte passendes Schuhwerk getragen werden, um Wunden durch Druckstellen zu vermeiden.

Sollte es doch zu einer nicht heilenden Wunde kommen, gibt es je nach Schwere verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. In der Akutsituation ist es von besonders großer Bedeutung die Wunde vollständig von Druck zu entlasten und die Wunde zu reinigen. Wenn die Wunde bereits von Bakterien besiedelt wurde, können lokale antibiotische Cremes oder systemische Antibiotika in Form von Tabletten in Frage kommen.

Die spezielle Wundversorgung des diabetischen Fußes ist für die vollständige Heilung von großer Bedeutung. Wenn das Gewebe großflächig geschädigt wurde, kann eine Hauttransplantation oder sogar eine Amputation der betroffenen Areale notwendig sein.

Langfristig gesehen ist es von großer Bedeutung den Blutzucker mit Insulinersatzpräparaten einzustellen. Auch außerhalb von Beschwerden sollten Betroffene ihre Füße regelmäßig von Fachleuten beurteilen lassen. Eine regelmäßige diabetische Fußpflege ist speziell darauf ausgerichtet kleine Verletzungen zu erkennen und zu beseitigen und dem diabetischen Fußsyndrom vorzubeugen.

Wie ein diabetischer Fuß behandelt wird

Bei der Behandlung des diabetischen Fußes ist die Vorsorge besonders entscheidend. Menschen, die unter einer Diabetes Erkrankung leiden gehören zur Risikogruppe und sollten daher besonders auf ihre Füße achten. Eine regelmäßige Pflege, sowie Reinigung und Inspektion der Füße nach Wunden sind sehr wichtig. Außerdem sollte passendes Schuhwerk getragen werden, um Wunden durch Druckstellen zu vermeiden.

Sollte es doch zu einer nicht heilenden Wunde kommen, gibt es je nach Schwere verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. In der Akutsituation ist es von besonders großer Bedeutung die Wunde vollständig von Druck zu entlasten und die Wunde zu reinigen. Wenn die Wunde bereits von Bakterien besiedelt wurde, können lokale antibiotische Cremes oder systemische Antibiotika in Form von Tabletten in Frage kommen.

Die spezielle Wundversorgung des diabetischen Fußes ist für die vollständige Heilung von großer Bedeutung. Wenn das Gewebe großflächig geschädigt wurde, kann eine Hauttransplantation oder sogar eine Amputation der betroffenen Areale notwendig sein.

Langfristig gesehen ist es von großer Bedeutung den Blutzucker mit Insulinersatzpräparaten einzustellen. Auch außerhalb von Beschwerden sollten Betroffene ihre Füße regelmäßig von Fachleuten beurteilen lassen. Eine regelmäßige diabetische Fußpflege ist speziell darauf ausgerichtet kleine Verletzungen zu erkennen und zu beseitigen und dem diabetischen Fußsyndrom vorzubeugen.

Heilungschancen bei einem diabetischen Fuß

Leider kann ein diabetischer Fuß in seiner Ursache nicht geheilt werden. Die Schädigungen der Nervenbahnen sind irreversibel. Bei frühzeitiger Erkennung kann eine diabetische Fußwunde aber durchaus komplett verheilen. Allerdings bleibt das Risiko für Diabetes Patient:innen bestehen.

Die Wundheilung des diabetischen Fußes dauert in etwa 4 Monate. Manche Wunden bleiben sogar über Jahre bestehen und heilen selten gar nicht mehr ab. Je früher eine Fußwunde erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf eine komplikationslose Heilung. Auch deshalb ist ein bewusster Umgang mit dieser Thematik für Diabetes Patient:innen sehr wichtig. Sollten Sie oder ein:e Angehörige:r betroffen sein, wenden Sie sich bitte unbedingt an Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin. Diese:r kann sowohl die regelmäßigen Kontrollen durchführen als auch beratend im Umgang mit dem diabetischen Fußsyndrom tätig werden.

Der sogenannte Charcotfuß

Die sogenannte Charcot-Erkrankung tritt besonders häufig bei Diabetiker:innen auf. Die Schädigung der Nervenbahnen ist bei der Krankheit so weit vorangeschritten, dass Schmerzen auch in den Gelenken gar nicht mehr oder kaum noch wahrgenommen werden. Dann sind zum Beispiel auch die Schmerzen bei einer Gelenküberlastung nicht mehr spürbar. Dem Gelenk droht bei Überbelastung eine Zerstörung. Das Fußgelenk kann sogar brechen, ohne dass die betroffene Person Frakturschmerzen empfindet. Damit wird der Charcot-Fuß auch dem Oberbegriff des Diabetischen Fußsyndroms zugeordnet.

Die ständige Überbelastung der Gelenke führt langfristig zu Schwellungen, Rötungen und erheblichen Fehlstellungen. Bei einem akuten Charcot-Fuß handelt es sich um einen medizinischen Notfall der dringend und zeitnah behandelt werden muss. Zunächst gilt es, den betroffenen Fuß zu entlasten und die akute Entzündungsreaktion in den Griff zu bekommen. Anschließend können speziell angefertigte Schuhe helfen, Fehlstellungen zu korrigieren und weiteren Belastungen vorzubeugen.

Quellen:

Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie

diabinfo, das Diabetesinformationsportal: Diabetes

Diabetes-Deutschland: Was ist das diabetische Fußsyndrom?

Bundesministerium für Gesundheit

Wissen in der Box: Diabetischer Fuß

Ein diabetischer Fuß umfasst alle krankhaften Veränderungen am Fuß eines Diabetikers, die zu Wunden führen. 

Der Ausgangspunkt ist in der Regel eine nicht heilende Fußwunde. Diese ist häufig zunächst sehr oberflächlich und bleibt unbemerkt.

Zu den ersten Anzeichen können unter anderem folgende Symptome gehören: trockene Haut an den Füßen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln, stechende oder brennende Schmerzen.

Das diabetische Fußsyndrom ist ein Oberbegriff für all diejenigen Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Diabetes und der daraus resultierenden Nervenschädigung an den Füßen einhergehen.

In der Akutsituation ist es wichtig die Wunde vollständig von Druck zu entlasten und zu reinigen. Wenn die Wunde bereits von Bakterien besiedelt wurde, können lokale antibiotische Cremes oder systemische Antibiotika in Form von Tabletten helfen.

Leider kann der diabetische Fuß in seiner Ursache nicht geheilt werden. Bei frühzeitiger Erkennung kann eine diabetische Fußwunde aber durchaus komplett verheilen.

Bei einem Charcotfuß ist die Schädigung der Nervenbahnen soweit vorangeschritten, dass Schmerzen auch in den Gelenken gar nicht mehr oder kaum noch wahrgenommen werden.