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Unterleibskrebs – Symptome, Diagnose und Behandlung

Juliane Liebeskind
Juliane Liebeskind

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Krebserkrankungen zählen weltweit zu den führenden Todesursachen bei Frauen und Männern. Zu den häufigsten bösartigen Gewächsen bei Frauen zählen neben Brustkrebs auch Krebserkrankungen des Unterleibes. Dabei können verschiedene Organe im Unterleib von Frauen von bösartigen Entartungen betroffen sein.

Die wichtigsten Fragen zum Thema Unterleibskrebs stellen wir Ihnen im folgenden Text vor.

Inhalt

Übersicht über die Unterleibskrebs Arten

Als Unterleib der Frau beschreibt man allgemein alle Organe, die im Becken liegen. Dazu gehören die Gebärmutter, die Eierstöcke und Eileiter, sowie der Gebärmutterhals. Bösartige Gewächse dieser Organe werden als Unterleibskrebs bezeichnet. Auch Tumore der Vagina und Vulva zählen in diese Kategorie.

Bei Frauen zählen Krebserkrankungen der Gebärmutter und der Eierstöcke zu den häufigsten bösartigen Gewächsen. Dabei unterscheidet man bei der Gebärmutter noch zwischen Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkrazinom) und Gebärmutterhalskrebs (Zervixkrebs).

Wie bei anderen Krebserkrankungen, hat die Vorsorge und Früherkennung auch hier einen entscheidenden Einfluss auf die Prognose. Ihr:e Ärzt:in kann Ihnen wichtige Informationen zu diesem Thema geben. Besonders wichtig ist dabei die Regelmäßigkeit der Untersuchungen ab einem bestimmten Alter. Dies kann abgesehen von den vorgeschriebenen Untersuchungen individuell entschieden werden und richtet sich auch nach Risikofaktoren und familiärer Vorbelastung.

Unterleibskrebs Stadien im Überblick

Ein wesentlicher Bestandteil einer jeden Krebsbehandlung ist das Einordnen der Erkrankung in vier Stadien (engl. Staging). Auch bei bösartigen Erkrankungen des Unterleibs wird in Stadien eingeteilt. Dabei lassen sich die Unterleibskrebs Stufen wie folgt einteilen:
  • Stadium I: Abgegrenzter, einzelner Tumor (Primarius)
  • Stadium II: Einwachsen des Primarius in benachbarte Organe
  • Stadium III: Benachbarte Lymphknoten sind befallen
  • Stadium IV: Der Primarius hat Tochtergewächse (Metastasen) in anderen Organen gebildet
Wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat, verschlechtert sich die Prognose. Dann spricht man auch von Unterleibskrebs im Endstadium.

In unserem Übersichtsartikel zu den Krebsarten können Sie sich einen Überblick über die Krebserkrankung verschaffen und sich zu den verschiedenen Krebsformen informieren.

Das können die Anzeichen sein

Da es sich bei Unterleibskrebs um einen Oberbegriff handelt, können die Symptome nicht allgemein betrachtet werden. Dennoch kann man sagen, dass Tumore des Unterleibes häufig mit ungewöhnlich langen Blutungen aus der Scheide einhergehen. Diese treten eher bei Frauen in und um die Menopause auf. In manchen Fällen können auch Schmierblutungen oder eitriger Ausfluss auftreten.

Außerdem können betroffene Frauen auch an krampfartigen, wehenähnlichen Schmerzen im Becken, Unterleib und unteren Rücken leiden. Diese Symptome können aber auch andere Gründe haben und weisen keineswegs eindeutig auf eine Krebserkrankung des Unterleibes hin. Dennoch sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie solche oder ähnliche Beschwerden feststellen.

Unterleibskrebs begünstigende Faktoren

Die Suche nach einer genauen Ursache für bösartige Gewächse des Unterleibes ist noch immer Bestandteil der aktuellen Forschung. Generell begünstigen eine schlechte Lebensweise Krebserkrankungen aller Art. So werden zum Beispiel das Rauchen, der übermäßige Konsum von Alkohol oder auch starkes Übergewicht als allgemeine Risikofaktoren bezeichnen. Dennoch gibt es einige Faktoren, die die Entstehung von Unterleibskrebs begünstigen können:

Auch wenn Sie auf einige dieser Faktoren keinen direkten Einfluss haben, kann Sie Ihr persönliches Krebsrisiko durch eine gesunde Lebensweise erheblich senken.

Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung unterscheidet sich maßgeblich durch die Lokalisation des Tumors und das Stadium bei der Diagnose. In der Regel wird der Tumor zunächst operativ entfernt. Dabei wird in frühen Stadien und insbesondere bei jungen Frauen versucht, das betroffene Organ nur höchstens teilweise zu entfernen. Sollte der Tumor jedoch weit fortgeschritten sein, kann es notwendig werden, das entsprechende Organ ganz zu entfernen.

In manchen Fällen ist es sinnvoll, den Tumor vor der Operation durch eine Chemo- und oder Strahlentherapie zu verkleinern. So sind die Chancen für eine vollständige operative Entfernung größer. Damit verbessert sich auch die Prognose und die Heilungschancen steigen. Bei Krebserkrankungen der Vulva wird häufig ein:e plastische:r Chirurg:in hinzugezogen, um neben einem medizinisch einwandfreien Ausgang auch ein ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.

Die Lebenserwartung von Patientinnen mit Unterleibskrebs

Die Frage nach der Lebenserwartung beschäftigt viele Patient:innen. Leider kann diese Frage nur selten hinreichend beantwortet werden. Dennoch lassen sich Aussagen über die Unterleibskrebs Lebenserwartung treffen. Für Gebärmutterkrebs stehen die Heilungschancen in der Regel sehr gut. Insbesondere bei Frauen nach der Menopause ist der Krebs oft gut behandelbar. Das liegt vor allem an dem veränderten Hormonhaushalt.

Die Prognose für Eierstockkrebs ist häufig eher schlechter. Das liegt aber vor allem daran, dass dieser selten früh erkannt wird. Wenn sich Eierstockkrebs zum Beispiel durch Schmerzen im Unterleib bemerkbar macht, ist die Erkrankung häufig schon sehr weit fortgeschritten.

Allgemein gilt deshalb: Früherkennung ist essenziell.

Durch regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen, können Ärzt:innen Unterleibskrebs in der Regel lange bevor er sich bemerkbar macht, erkennen. Dann sind die Heilungschancen des Unterleibskrebs gut und er ist oft heilbar. Beraten Sie sich am besten mit Ihrer Ärztin oder Arzt des Vertrauens. Diese:r wird Sie informieren und Ihr Risiko individuell einschätzen. Besteht aus irgendeinem Grund ein erhöhtes Krebsrisiko, können Sie gegebenenfalls in ein spezielleres Vorsorgeprogramm eingebunden werden.

Quellen:

Krebsgesellschaft: Willkommen auf dem Portal der Deutschen Krebsgesellschaft

Deutsches Krebsforschungszentrum: Gebährmutterhalskrebs

Oncology Guide: Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)

Wissen in der Box: Unterleibskrebs

Der Begriff Unterleibskrebs fasst alle bösartigen Tumore der weiblichen Genitalorgane zusammen. Gebärmutter- und Eierstockkrebs treten dabei am häufigsten auf.

Unterleibskrebs wird in vier Stadien eingeteilt. Die Einteilung richtet sich dabei nach der Ausbreitung des Tumors und ob dieser bereits Metastasen gebildet hat.

Zu den häufigen Symptomen zählen langanhaltende vaginale Blutungen, ungewöhnlicher Ausfluss und Schmerzen im Unterleib.

Die Ursachen für Unterleibskrebs sind bislang ungeklärt. Dennoch können Übergewicht und ungewöhnliche starke hormonelle Schwankungen die Entstehung von Unterleibskrebs begünstigen.

In der Regel muss eine Krebserkrankung des Unterleibes operativ behandelt werden. Je nach dem Stadium können zusätzlich Strahlen- und oder Chemotherapie notwendig werden.

Aussagen über die Heilungschancen müssen immer individuell betrachtet werden. Generell gilt aber, je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.